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Jakutish und Dolganish mas, Baum'

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Academic year: 2021

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Tam metin

(1)

Jakutisch

und

dolganisch

mas ,Baum

'

von

MAREK STACHOWSKI (Krakow - Berlin ) 1. Di e tiblichst e Bedeutun g de s jak . ma s is t ,Baum' , doc h da s Wort besitz t auc h ander e Bedeutungen : ,2 . Holz ; 3 . Brennholz , Holzscheit; 4 . Holzstock ; 5 . (Euphem. ) Grab ' un d al s Adj . auc h noch: ,6 . Baum-; 7 . Holz-' . Di e PL-For m mastar kann auch ,Wald' bedeuten und im Dolg. weis t soga r di e Sg.-For m ma s di e Bedeu -tung ,Wald' (Dem'j . 179 , Sat z 88 ; SD R 46 ) auf . Zur Etymologi c de s Worte s habe n sic h bishe r zwa r einig e For -scher geauEert , doc h kei n Vorschla g wurd e allgemei n akzeptiert , und die einzelnen Meinungen gehen manchmal auseinander . Der erst e Forscher , de r sic h zu r Etymologi c vo n ma s ausge -sprochen hat, wa r Ott o Bohtlingk , de r 1 8 51 in seinem Worterbuch das jak . Wor t mi t mo . modun ,Baum' verglic h (Bohtl , Wb . 147b) . Diese Ide e wir d auc h i n Zukunf t mehrmal s wiederhol t werden . Eine ander e Etymologi e erschein t ers t nac h beinah e hunder t Jahren - 194 9 stell t M . Rasane n (allerding s mi t Fragezeichen ) jak . mas mi t gtii . agac id. zusamme n (Ras . L T 1 1 3) . Zehn Jahre spater sprich t sic h N . Popp e gege n di e tii . Etymolo -gie de s Worte s aus , inde m e r e s unte r de n jak . Worter n unbekann -ten Ursprungs nenn t un d daz u schreibt : n mas ,Baum ' (da s siche r nicht au f da s gemeinturkisch e *ayac zuriickgeht)" (Pop . J 683), doch er selbs t schlag t kein e ander e Etymologi e vor . Seit diese r Zei t wiederhole n di e eine n Etymologe n di e Meinun g von Bohtlingk, di e andere n di e vo n Rasanen . Nachde m di e nach -sten zehn Jahre vergangen sind, erschein t Rasanen s Worterbuch , in dem - wiede r mi t Fragezeiche n die Zusammenstellung mit agac angefuhr t wird . Ein Jahr vo r de m Erscheine n de s VEW T wurd e S . Kahizynski s Artikel veroffentlicht , i n de m jak . ma s au f da s tung . m o ,Baum ' + CAJ 39/ 2 (1995 )

(2)

JAKUTISCH UND DOLGANISCH mas ,BAUM' 271

jak. Suff. -s < *-(a)c (Kal. Ill) zuriickgefuhrt wird. Da tung. mo jedoch vokalisch auslautet, hatte die Ausgangsform *mo-c (nicht etwa *mo-ac) gewesen sein mtissen, was die Delabialisierung o >

a unerklart laJSt (vgl. § 2).

Nikolaj K. Antonov spricht an zwei Stellen seiner Monographie iiber dieses Wort, und er bietet jedes Mai eine andere Etymologic. So heiEt es in Ant. IL 24: ,,Po-vidimomu, mongol'skim javljaetsja i jakutskoe mas [...]. Eto mozno videt' iz togo, cto mongol'skoe

mod(on) [...] v drevnosti pri slovoproizvodstve utracivalo

konec-noe don. Naprimer v ,,sokrovennom [sic!, = S-] skazanii" vstre-caem modi ,plotnik' [...]. Takoe predpolozenie podkrepljaetsja i tern, cto nazvanie orudija, sluzascego dlja rubki i obrabotki de-reva, jakutskoe suga - topor takze javljaetsja mongol'skim

suxd - topor, a nazvanie doski - xaptahyn - mongol'skim xap-tasun". Da gibt es, wie ersichtlich, manche Ungenauigkeit, und

das zum Schlute gebotene Argument kann schlecht iiberzeugen. Dabei finden wir kaum mehr als hundert Seiten weiter (Ant. IL 132) eine andere Meinung des Verfassers vor: ,,Interesno v etom smysle i jakutskoe nazvanie dereva mas. Scitaetsja, cto ono paral-lel'no evenkijskomu mo (Pek. 1531) i mongol'skomu mod(on)

[...]. Nam kazetsja, cto jakutskoe mas mozet byt' sblizeno i s

cu-vassk. jyvas - derevo, parallernym obscetjurkskomu jayac,

jy-yac - derevo. V jakutskom mas, po-vidimomu, vypali nacal'nye jy-vas > syvas > hyvas > mas." Dieser Vorschlag ist natiirlich

inakzeptabel - schon die Herleitung eines jak. Wortes direkt von einem cuv. mute Bedenken erwecken (s.u.), ganz abgesehen da-von, dalS die Anlautsilbe in einem einheimischen Erbwort nicht so einfach wegfallen kann. Der Ordnung halber sei erwahnt, dafS das cuv. Wort eigentlich nicht jyvas, sondern jyvas lautet (was aber sicher an typographischen Moglichkeiten lag).

Die Idee, das jak. Wort mit cuv. Angaben zu etymologisieren, scheint Antonov dem von ihm zitierten etymologischen Worter-buch Egorovs entnommen zu haben. V. G. Egorov schreibt zwar kein Wort iiber mas selbst, doch er mochte cuv. xurama ,Ulme' aus einem Kompositum herleiten: < *xuramas < cuv. xura ,schwarz' + jak. mas ,Baum' (Eg. 307).

L. V. Dmitrieva iiberlegt in ihrem PIAC-Vortrag (NV 187), ob jak.

mas nicht in ma + s einzuteilen ware, wo ma mit der ersten Silbe

des mo. modun und dem tung. mo ,BaunV identifiziert werden

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272 MAREK STACHOWSKI konnte. Da s is t ein e zumindes t teilweis e richtig e Spur , abe r noc h keine fertig e Losun g (wa s 1 s t z.B . da s -s?) . 2. Di e Gleichun g ,jak . ma s = gtii. agac" ist au s lautliche n Griin -den nicht moglich . Zu m eine n miiEt e de r Ausfal l vo n gtli . a - er -klart werden , zu m andere n ware n ander e Beispiel e fu r de n Laut -iibergang gtii. g > jak . m zu fmden, un d wei l dies e fehlen , mul S nach einer andere n Etymologi e gesuch t werden . Auch die mo . Etymologi c bereite t wesentlich e Probleme . Jak . mas un d mo . *mod+ weisen vor alle m verschieden e Vokal e auf , und dies schein t soga r schwere r z u erklare n z u sei n al s di e Unter -schiedlichkeit de r Auslautkorxsonarxten . Fu r di e Konsonarvte n konnte ma n namlic h sagen , daf S da s *-d als [t ] ausgesproche n wurde, un d e s gib t doc h Beispiel e fu r jak . s ~ t (zwar haufige r gerade fii r de n umgekehrte n Fall , d.h . jak . t = gtii . s , s , z , abe r vgl. auch : jak . uos ,Galle' = gtii. ot id.). Fii r di e Akzeptierun g de r mo. Etymologi e miilSt e ma n jedoc h dariibe r hinau s zeigen : 1 ° dat e Jakuten die For m *mod+ allein horen und entlehnen konnten; 2 ° wie da s mo . -o - i m Jak . z u -a - wurde , obwoh l e s doc h zahlreich e jak. Worte r mi t -o - i n erste r Silb e gibt . 3. Wi r selbs t mochte n i n jak . dolg . ma s ei n ewk . Lehnwor t se -hen. Da s gemeintung . Wor t fu r ,Baum ' is t bekanntlic h mo . Davo n bildete da s Ewk . ei n Kollektivu m mosa (SSTM I 540a ; Benz . 69 , § 79a ) ~ moha ~ mosa (SST M I 540a) ,Grupp e vo n Baumen ; klei -ner Wald' . Un d e s is t diese s Wort , da s wi r al s Etymo n de s jak . dolg. ma s betrachte n mochten , wobe i jedoc h einig e Wort e Kom -mentar notwendi g sind . Der ewk . Voka l de r erste n Silb e unterscheide t sic h vo m jak . durch die Lang e un d di e Labialitat . Fu r di e Vokallang e dar f ange -nommen werden, dal S da s Wor t de m Systemdran g de r jak . Opposi -tion CVC : CVC-V (wi e i n jak . ,atmen': tyrja ,Lunge') unterlag , was allerding s nu r dan n moglic h sei n wird , wen n wi r da s Auslaut-a fur ei n Suffi x halten . Un d tatsachlic h besteh t di e Moglichkeit , da £ das ewk . mosa etymologisch falsch als ein e Poss.-For m 3.Sg . ( = mit de m Suff . -a ) verstanden , d.h . i n *mos-a eingeteil t wurde , weswegen das Wor t di e Vokallang e einbiiEte . Der nachst e Schrit t nac h de r Metanalys e wa r di e Lautanglei -chung in Hinsicht au f di e Vokalattraktion . D a di e Vokalreih e 0/ 6 -a i m Jak. , da s nu r o - o und a/y - a duldet, nich t moglic h ist , wurde di e pseudo-poss . Bildun g *mos-a in mas-a umgewandel t CAJ 39/ 2 (1995 )

(4)

JAKUTISCH UNO DOLGANISCH mas ,BAUM' 273

(dariiber, dafS *o - a > a - a, nicht > *o - o wurde, entschied vielleicht die jak. Endbetonung; mit der Riickassimilierung haben wir es auch im Fall des jak. soyotox ,allein, einsam' zu tun: <

*ja(T)gosok [ < *jalyr)6zak < *jalyi)oz > trkm.jalyyz id.]), und aus

dieser neuen Form hat sich dann mas herauskristallisiert. Die MilSdeutung des Auslaut-a kommt ebenfalls im jak. bal ,Werkbank zur Kufenherstellung' < russ. bdlo ~ bdla id. vor, mit dem Unterschied allerdings, daJS in diesem Fall im Jak. neben bal auch noch das urspriinglichere bala (mit derselben Bedeutung) belegt ist (Anik. II.2).

4. Wenn diese Etymologic richtig ist, so ist auch die Bedeutung ,Wald' (wie vor allem im Dolg.) alter als die Bedeutung ,Baum'. Weil dabei das ewk. Wort ein Kollektivum ist, hat sich die Bedeu-tung ,Wald' wohl aus ,Baumgruppe' ~ ,Baume' entwickelt und der jak. Gebrauch der PL-Form mas-tar in der Bedeutung ,Wald' ware dann vielleicht ein Versuch, die ursprtingliche Kollektivitat des ewk. Etymons mit eigenen morphologischen Mitteln auszu-drucken.

5. Zum SchlulS sei die schwache Seite dieser Etymologic ge-nannt. Die in § 3 dargestellte Kiirzung der Langvokale ist im Jak. zwar eine iibliche Erscheinung, doch sie kommt vor, wenn das angehangte Suffix ein wortbildendes ist, wahrend wir es hier mit einem Poss.-Suff. zu tun haben. Bei der Bildung der poss. Formen bleibt normalerweise der Langvokal des Wortstamms unberiihrt (wie z. B. in at ,Name' - dt-a ,sein Name') und bei *mosa ware dann also etwa *mas-a (und davon *mas) zu erwarten. Anderer-seits jedoch wird jak. bary ,alles' als eine alte Poss.-Bildung < bar ,es gibt' (vgl. kirg. bdr-y ,alles') interpretiert, was uns ein Beispiel fur die Kiirzung des Stammlangvokals bei der Anfiigung eines Poss.-Suff. bietet, so date die hier vorgeschlagene Etymologic auch in dieser Hinsicht Parallelfalle aufweist.

Literatur

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Wechselbeziehungen [im Druck].

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(5)

274 MAREK STACHOWSK3 Benz. = Benzing, J. : Di e tungusischen Sprachen. Versuch

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CAJ 39/ 2 (1995 )

Referanslar

Benzer Belgeler

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