Syntax (Satzlehre)
Syntax teilt man in zwei Gruppen ein:
1. Traditionelle Syntax 2. Moderne Syntax
Syntax beschreibt also den Aufbau von Sätzen und Wortgruppen. (Sözdizimi)
Satz: Kleinste selbständige und vollständige sprachliche Äusserung als Element der Sprache.
In den 30er Jahren haben RIES und SEIDEL 223 Satzdefinitionen gesammelt. z. B.:
Typen von Satzdefinitionen
Ein Satz ist der Ausdruck des Gedankens → psychologisch
Ein Satz wird durch Punkt, Frage- oder Ausrufezeichen abgeschlossen ist → orthographisch Ein Satz ist die kleinste Atemeinheit der normal dahinfließenden Rede → phonologisch Ein Satz ist eine Klangeinheit unter einem Spannbogen → intonatorisch Ein Satz ist eine Verbalphrase → dependenziell
Ein Satz ist eine Verbale Setzung → operational
Ein Satz ist das Verhältnis zweier Begriffe → logisch
Ein Satz ist eine Verbindung aus Subjekt und Prädikat. → strukturell
Grammatik
Die Grammatik (Sprachlehre) bedeutet:
1. Lehre vom Bau und von den Regeln einer Sprache 2. Regeln für den Bau einer Sprache
3. Lehrbuch der Grammatik
Grammatik teilt man in zwei Gruppen ein:
1. Traditionelle Grammatik
Traditionelle Grammatik ist über 200 Jahre alt und umschließt die klassischen griechischen und
römischen Grammatiker.
2. Moderne/ Strukturelle Grammatik
Strukturelle Grammatikmethoden:
1. Konstituentenstrukturgrammatik (IC-Grammatik, Fries Harris) 2. Generative Transformationsgrammatik (Chomsky)
3. Valenz- und Dependenzgrammatik (Tesniere, Helbig, Engel) 4. Inhaltbezogene Grammatik (Weisgerber)
5. Operationelle Grammatik (Glinz)
6. Funktionale Grammatik (DDR Deutsche Demokratische Republik) 7. Stratifikationale Grammatik (England)
8. Kasusgrammatik (Charles Fillmore) 9. Pädagogische Grammatik
1. Traditionelle Syntax
Satzglieder
1. Subjekt (Satzgegenstand)
2. Objekt (Beifügung)
3. Prädikat (Satzaussage)
4. Adverbiale Bestimmung (Umstandsbestimmung)
5. Attribut (Satzgliedteil)
Man kann die Satzglieder durch folgende Proben feststellen:
Frageprobe Klangprobe Weglassprobe Umstellprobe
Verschiebeprobe
Ersatzprobe
Frageprobe: Nominativ : wer / was = Subjekt Können die ermittelten Wortgruppen erfragt werden? Akkusativ : wen / was = Akkobj.
Hans kauft seinem Freund ein Geschenk. Dativ : wem = Datobj.
wer wem was
Klangprobe:
Wo lassen sich bei lautem Lesen (durch Stimmführung, Tonhöhe, Tonstärke und Atemeinsatz) Satzgrenzen erkennen?
Hans kauft seinem Freund ein Geschenk. Dann geht er nach Hause.
Weglassprobe: (Reduktion)
Welche Wörter und Satzglieder können weggelassen werden?
Hans kauft ein Geschenk.
Umstellprobe: (Kommutation)
Können die ermittelten Wortgruppen umgestellt werden?
Seinem Freund kauft Hans ein Geschenk.
Verschiebeprobe: (Permutation)
Welche Wörter des Satzes bilden untrennbare Gruppen, die geschlossen verschoben werden können?
Der Chef fährt heute nach Basel.
Heute fährt der Chef nach Basel.
Nach Basel fährt der Chef heute.
Ersatzprobe: (Substitution)
Können die ermittelten Wortgruppen als Einheiten ersetzt werden?
Der Chef fährt heute nach Basel.
Der Chef fährt schnell nach Basel.
Der Angestellte fährt heute nach Basel.
Der Chef fährt heute dorthin.
Der Chef reist heute nach Basel.
Ein Element, das in dieser Weise verschoben und ersetzt werden kann, ist ein Satzglied.
Ein Satzglied kann aus einem oder aus mehreren Wörtern bestehen und durch verschiedene
Wortklassen repräsentiert werden kann.
Subjekt
Das Subjekt ist der Ausgangspunkt, von dem das durch das Prädikat bezeichnete Geschehen ausgeht.
Das Subjekt besteht in der Regel aus einem Nomen, einer Nomengruppe oder einem Pronomen
im Nominativ.Das Subjekt stimmt immer in Person und Numerus mit der finiten Verbform des Prädikats überein.
-Nominativ : Das Subjekt steht immer im Nominativ -Kongruenz Subjekt – Prädikat : du fliegst, ihr fliegt -Sätze ohne Subjekt : Imperativsatz, Passivsätze mit es -Formales Subjekt es
: Es ist schön, dich zu sehen.Erschliessungsfrage : Wer / Was Kasusmerkmal : Nominativ
1. Nomen, Nomengruppe 2. Pronomen
3. Substantivierung von Adjektiven, Infinitiven, Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen 4.”Es” als Vorläufer oder Platzhalter des Subjekts
5. Neben / Gleidsatz (Subjektsatz)
1. Das Subjekt besteht in der Regel aus einem Nomen, einer Nomengruppe oder einem stellvertretenden Pronomen:
Der Garten ist sehr schön.
Der Garten des Hauses meines Onkels ist sehr schön.
Er ist sehr schön.
3.Substantivierung von Adjektiven, Infinitiven, Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen Rauchen ist verboten.
Oben ist nicht unten.
Rot ist eine Farbe.
4. ”Es” als Vorläufer oder Platzhalter des Subjekts Es freut mich sehr, dass ihr gekommen seid.
Es ist nicht einfach, euch eine Freude zu machen.
Es wurde ihm nicht geholfen.
5.Ein Nebensatz oder eine Infinitivkonstruktion kann ebenfalls Subjekt sein (Subjektsatz):
Wer nicht eingeladen ist, darf auch nicht kommen.
Dass ihr gekommen seid, freut mich sehr.
Euch eine Freude zu machen, ist nicht einfach.
Subjektarten
1-Grammatisches Subjekt : Der Brief wurde von mir geschrieben.
2.Logisches Subjekt : Der Brief wurde von mir (ich) geschrieben.
Nach dem Satzgliedwert 1.Subjektsatz
Dass du mich anrufst, freut mich. (Prädikativsatz) Das Haus, das dem Architekten gehört, wirkt schlicht. (Attributsatz) 2.Objektsatz
Der Schüler meldete, dass er das Geld verloren habe.
Objekt
Die Objekte sind Zielpunkt des durch das Prädikat bezeichneten Geschehens.
Ein Objekt besteht in der Regel aus einem Nomen, einer Nomengruppe oder einem Pronomen.
Der Kasus des Objektes wird direkt durch das Prädikat (seltener durch ein Adjektiv) bestimmt.
Nomen, Nomengruppe oder Pronomen : den Sohn, den Sohn meines Onkels, ihn Kasus : Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv Objekt oder Adverbialbestimmung : den Bus / ihn (Objekt)
Er liest den ganzen Tag (Adverbialbestimmung) Obligatorische und fakultative Objekte : Er hat …. (Obligatorisch)
Ich esse einen Apfel. (fakultativ) Erschliessungsfragen vom Prädikat her : Wen / Was; Wem; Wessen
Nach dem Kasus unterscheidet man folgende Objekte:
Nominativobjekt : Dieser Mann ist mein Vater.
Er wird Polizist. Sie heißt Anja.Akkusativobjekt : Ich esse einen Apfel (ihn). / Ich weiss nicht, wo er wohnt.
Dativobjekt : Der Wagen gehört unserem neuen Nachbarn (ihm).
Er hilft, wem er nur helfen kann.
Genitivobjekt : Wir gedenken der Toten (ihrer).
Präpositionalobjekt : Er denkt an seinen alten Vater / an sein Versprechen.
Er denkt an ihn / daran (Pronominaladverb).
Prädikat
Das Prädikat ist die zentrale Einheit des Satzes.
Es besteht immer aus mindestens einer finiten Verbform (= eine in Person und Numerus bestimmte Verbform).
Jeder vollständige Satz enthält ein Prädikat.
Das Prädikat bestimmt in hohem Maße die Struktur eines Satzes.
Die anderen Satzglieder sind von ihm abhängig.
Prädikat = zentrale Einheit des Satzes Erschliessungsfrage : Was wird ausgesagt?
Prädikat kann ein oder mehrteilig sein:
Einteilige Prädikate
Er spielt Fussball.
Mehrteilige Prädikate
Er lädt mich heute ein.
Er hat mich heute eingeladen.
Er wird mich heute einladen.
Er kann mich heute einladen.
Er hat mich heute einladen können.
Ich habe ihn kommen sehen.
Mögliche Träger der Prädikatsfunktion:
1. Verb (Er lernt eine Fremdsprache)
2. Hilfsverb und Modalbestimmung (Ich half ihm, indem ich ihn forderte.) 3. Hilfsverb und Prädikatsnomen (Ich bin Lehrer.)
4. Hilfsverb und Zusätzliche Angaben (Er hat eine Fremdsprache gelernt.) Prädikatsformen
1. Nominales Prädikat (Nominaler Satz)
Hans ist Lehrer/fleissig.
2. Verbales Prädikat (Verbaler Satz)
Er versteht kein Wort Deutsch.
Attribut
Attribut ist eine Beifügung zur näheren Bestimmung eines Substantivs.
Mögliche Träger der Attributfunktion:
Adjektiv → der faule Student
Genitiv → das Buch des Schülers Adverb → der Zaun dort
Substantiv mit Präposition → die Angst um die Zukunft Infinitiv → der Wunsch zu reisen
Apposition → Atatürk, der Begründer der Türkischen Republik
Auch Adjektiv, Adverb, Partizip können Attribute haben
Attributsätze
Die Vase, die auf dem Tisch steht, gehört uns. (Relativsatz) Der Wusch, nach Amerika zu reisen, ging nicht in Erfüllung. (Infinitivsatz) Ich gab die Hoffnung auf, ihn wieder zu sehen.
Ich habe das Gefühl, dass er alles kann. (Nebensatz)
Die Adverbialbestimmung (Die Umstandsbestimmung)
Eine Adverbialbestimmung ist eine Ergänzung, die die im Satz ausgedrückte Handlung oder den im Satz ausgedrückten Zustand näher bestimmt.
Adverbialbestimmungen können sowohl nach ihrer Form als auch nach ihrer Bedeutung eingeteilt werden:
Bedeutung : Welche Bedeutung haben Adverbialbestimmungen?
Form : Welche Wortarten können Adverbialbestimmung sein?
Adverbialbestimmung
Adverbien können wie folgendes auftreten:
- Freie Adverbien
- Obligatorische Adverbien - Fakultative Adverbien
Adverbialbestimmungen können freie Angaben oder obligatorische Ergänzungen sein.
Ob eine Adverbialbestimmung frei oder obligatorisch ist, hängt vom Prädikat und der von ihm bestimmten Satzstruktur ab.
Manche Satzstrukturen verlangen immer eine Adverbialbestimmung (= obligatorische Ergänzung), während andere Adverbialbestimmungen weggelassen werden können (= freie Angabe).
Eine Zwischenposition nehmen gewisse Ergänzungen ein, die zwar weggelassen werden können, die aber sehr stark mit der Bedeutung und der Valenzstruktur des Verbs verbunden sind.
Zu diesen fakultativen Ergänzungen gehören u.a. Ortsangaben bei Verben wie stehen, liegen,
sitzen sowie allgemein die Richtungsangaben:
Freie Adverbien
Er ist (heute Morgen) angekommen.
Sie arbeiten (in München / viel).
Er polierte das Glas (mit einem Tuch).
Obligatorische Adverbien Fakultative Adverbien
Die Sitzung dauerte (zwei Stunden). Die Vase steht auf dem Tisch.
Sie wohnen (in München / schön). Sie fuhr nach Dresden.
Er schlug mir das Glas (aus der Hand). Er schießt den Ball ins Tor.
NICHT : Die Sitzung dauerte.
NICHT : Sie wohnen.
NICHT : Er schlug mir das Glas.
Eine Adverbialbestimmung (Umstandsbestimmung) ist eine Ergänzung, die die im Satz ausgedrückte Handlung oder den im Satz ausgedrückten Zustand näher bestimmt.
Adverbialbestimmungen können in die folgenden Bedeutungsklassen eingeteilt werden:
Temporalbestimmung : Wir sind gestern angekommen. (wann, seit wann) Lokalbestimmung : Er wohnt in Köln. (wo, wohin, woher) Modalbestimmung : Ihr fahrt viel zu schnell. (wie, auf welche Weise) Kausalbestimmung : Er wurde aus purer Geldgier ermordet. (warum)
Infinitivsatz : Er beschloss, am Freitag zu verreisen.
Partizipialsatz : Sitzend trinkt er Tee.
Satzarten
A. Nach der Struktur
Nach der Form (formal) 1- Einfache Sätze
1- Reine einfache Sätze (Subjekt / Prädikat) Wir lernen Deutsch.
2- Erweiterte einfache Sätze 2- Zusammengesetzte Sätze
a- Nebenordnende / parataktische Sätze (Satzreihe) : Hauptsazt + Hauptsatz Er geht nach Hause, denn er ist sehr krank
b- Unterordnende / hypotaktische Sätze (Satzgefüge) : Hauptsazt + Nebensatz Ich weiß nicht, wo er wohnt.
1- Hauptsatz : Er arbeitet in Deutschland.
2- Nebensatz : Er kommt nicht, weil er krank ist.
Nebensatz nach der Konjunktion a. Konjunktionalsätze
Konjunktionen: dass, weil, während, wenn, als usw.
Ich weiss, dass er kommt.
1. Temporale Nebensätze 2. Kausale Nebensätze 3. Konditionale Nebensätze 4. Konzessive Nebensätze 5. Konsekutive Nebensätze 6. Modale Nebensätze 7. Finalsätze
8. Instrumentalsätze
9. Nebensätze mit daß oder Infinitiv zu 10.Infinitivkonstruktionen
b. Indirekte Fragesätze /Interrogativsätze
Interrogativpronomen /Fragewörter): wer, wen, was, warum, wo, wohin usw.
Ich weiss, was er macht.
c. Relativsätze
Relativpronomen: der, die, das, den, dessen usw.
Der Mann, der kommt, ist mein Onkel.
B.Nach dem Inhalt
1. Aussagesatz (Deklarativsatz) : Ich lade meinen Freund ein.
2. Aufforderungssatz
a- Befehlssatz (Imperativsatz) : Setzen Sie sich!
b- Wunschsatz (Desiderativsatz) : Wenn ich doch reich wäre!
3. Ausrufesatz (Exklamativsatz) : Welch ein schöner Tag !
4. Fragesatz (Interrogativsatz) : Wann kommst du? Lernst du Deutsch?
a- Ergänzungsfrage (Informationsfrage) : Wohin gehst du?
b- Entscheidungsfrage (Ja/Nein-Frage) : Gehst du in die Stadt ? c- Vergewisserungsfrage (Echofrage) : Du gehst in die Stadt ? d- Rhetorische Frage (Scheinfrage ohne Erwartung einer Antwort) : Kann man sowas machen?
e- Indirekte Fragesätze (Hat kein Fragezeichen) : Ich weiss nicht, wo er studiert.
f- Doppelfrage (Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten) : Hast du gelogen oder die Wahrheit gesagt?
g- Mehrzielige Frage (Mehrere Fragewörter) : Wer soll wann was wo gesagt haben?
Nach der Negation / Verneinung
1. Affirmativer Satz : Wir besuchen heute den Onkel.
2. Negativer Satz : Wir besuchen heute den Onkel nicht.
-Wortverneinung : Er kommt nicht heute.
-Satzverneinung : Er kommt nicht.
-Doppelverneinung (versterkte Verneinung)
Er sieht nicht schlecht aus. (Er sieht ziemlich gut aus.) Es ist nicht unlösbar. (lösbar)
Ein Satz kann also grammatisch oder inhaltlich wie folgendes aussehen:
Sowohl grammatisch als auch inhaltlich positiv sein : (Ich lerne Deutsch)
Grammatisch positiv aber inhaltlich negativ sein : (Du hast sehr schön gemacht =schlecht gemacht) Sowohl grammatisch als auch inhaltlich negativ sein : (Ich lerne keine Sprache)
Grammatisch negativ aber inhaltlich positiv sein : (Das ist nicht unlösbar)
Nach dem Prädikat Nominales Prädikat
1-Nominaler Satz
Die Äpfel sind reif.
Hans ist Lehrer.
Mein Freund wird Arzt.
Verbales Prädikat 2-Verbaler Satz
Er lernt Deutsch.
Er hat lernen wollen.
Er kommt in Ankara an.
Er wollte uns einladen.
Er hat den Mann kommen sehen können.
Negation im Deutschen
1.Negationswörter
a. nein Negationswort
b. Pronomen niemand, keiner, nichts
c. Adverb ( Negationspartikel nicht, nie, nirgendwo) d. Artikelwort kein, nichts
2. Konjunktionen ohne dass, weder …. noch 3. Präpositıonen ohne, ausser, anstelle
4. Präfixe, Suffixe un– miss–, a–, des–, dis–, in–, –los (unfreundlich , atypisch, disharmonischen, indiskrete, arbeitslos) 5. Irreale Bedingungssätze
Wenn du Recht hättest, so wäre…
Wenn ich doch reich wäre!
6. Verben mit verneinender Bedeutung.
Er weigert sich, das zu machen.
7. Kontext.
Du hast ja sehr schön gemacht.
Kommst du morgen nicht. Ja
Çok Güzel yaptın./Harika yaptın.
Sana armudun iyisini veriyorum.
Kaynanan güzel mi?