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Budizma’nın Menşei ve Özü

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Academic year: 2021

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ÜBER URSPRUNG UND WESEN DES BUDDHİSMUS Prof. Dr. W. RUBEN (Ankara)

Buddha verhiess Erlösung und forderte Loslösung von Familie, Beruf und Heimat. Sein Mönch hat ausser sittlichem Leben ein medi- tatives zu führen.

Die buddhistische Meditation beruht auf primitivem Schamanismus, wie wir ihn heute in Innerasien und Nordasien noch studieren können, (s. meinen Aufsatz in den Açta Orientalia XVIII.) Der primitive Scha- mane lâsst seine Seele in die verschiedenen Himmelsetagen zu deren Geistern aufsteigen, der buddh. Yogi erhebt seinen Geist in die Grade der Versenkung und wird entsprechenden Götterklassen âhnlich. Die Brahmanen hatten kurz vor Buddha die schamanistischen Vorstellungen der Seelenwanderung nach dem Tode, im Traum und in der Ekstase angenommen, in den Brâhmanas noch hatten sie sie totgeschwiegen. Dies buddh. Element İst also nicht arisch.

Die Tradition in Buddhas Sippe ist auch nicht arisch, verweist vielmehr auf Baumtotemismus. Man leitete Sippe der Sâkya vom Sâka- Baum her, unter dem die Sippe ihre Heimat hatte; die ihnen verwand- ten Koliya benannten sich nach dem Kola-Baum, in dessen Höhle ihr Ahn wohnte, als er eine Sâkya-tochter fand und heiratete. Die Stam- message der Oguzen spricht von Oğuz, der seine Frau in einer Baum- höhle gebar, wie Buddha unter einem Baum geboren vvurde. Auch die Uiguren berichten vom Baumgeburt ihrer Ahnen; also bei schamanis- tisch-totemistischen Türken finden sich Parallelen.

Drei Generationen aus Buddhas Familie holten ihre Frauen aus ein und derselben ihnen verwandten Familie der Sâkya aus Devahrada. Diese Heiratssitte ist unarisch. Bei Krishna finden wir genau dasselbe. Die Fürsten der türkisch-mongolischen Toba haben, als sie China be- herrschten, solche Sitte gehabt.

Buddhas Stamm, die Ikshvâkuiden, gehören zum Sonnengeschlecht, dem das Mondgeschlecht gegenüber steht (vgl. Sonne, Mond und Stern: Drei Söhne des Oğuz!). Neben den Sâkya stehen die verwand- ten und rivalisierenden Koliya. Neben den Sâkya in Kapilavastu (Budd­ has Sippe) die in Devahrada. Sind diese zweiteilungen Reste eines pri- mitiven Zweiklassensystems ? Eine genaue Parallele zu solchem endo- gamen Zweiklassensystem hat sich freilich noch nicht finden lassen; vielleicht gelingt es Türkologen.

In Buddhas Sippe soll eine Art Doppelkönigtum bestanden ha­ ben, und Breloer hat es kürzlich mit dem in Sparta verglichen und für

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indogermanisch erklârt. Aber die spartanischen Koniğe regieren mit gleichen Rechten nebeneinander und sind eine historische, junge Erscheinung, aus Sippenkâmpfen ervvachsen. Über das Funktionieren des Doppelkönigtums der Sakya wissen wir vvenig; anscheinend war der eine der pclitische und militârische Leiter, der andere der priesterliche und juristische Berater, der ohne königlichen Prunk als Weiser lebte. Die Türken Timurs, die Völker Dschingiz Khans, die Cha- zaren usw. an der Wolga im 14. -16. Jhdt. n. Chr. hatten ein solches Doppelkönigtum, das relativ gut bekannt İst. Da ist der Khan eine religiöse Geştalt, magisch mit seinem Lebensvvandel, verantvvortlich für Wohl und Wehe des Volkes und des Kosmos, er lebt asketisch, seine Sprüche werden gesammelt, seine Knochen vverden besonders bestattet, seine Kaste ist endogam. Der Bay aber ist der aktive führer der Politik und des Heeres. Entsprlcht dieser Khan nicht dem Buddha? Audi seine Sprüche wurden gesammelt, die Sâkya fragten ihn als Weisen um Rat, seine Gebeine wurden in Stöpas bestattet. Fremde Koniğe baten ihn um Rat und boten ihm ihr halbes Reich; zweifellos war Christus und Mohammed nicht nur eine religiöse, sondern auch eine politische Persönlichkeit. Ein Doppelkönigtum gab es auch im Alten. In Athen ist der König (Basileus) nur eine religiöse Geştalt neben den Archonten. In Rom hatte man zvvei Konsuln, Diokletian teilte das Reich unter zwei Augusti (aus militârischen Gründen wegen der Fron- ten in Persien und Germanien bei den Franken stand der Majordomus neben dem inaktiven König, in Bağ-dad der türkische Sultan neben dem inaktiven Khalifen, heute in England der aktive Premierminister neben dem mehr symbolhaften König. İst also auch dies Element der Sakya auf Innerasien zurckzuführen?

Dschingiz war ein solcher schamanischer Khan, aber auch Schmied. In der iranischen Mythologie ist Kaweh der Schmied, der dem Feridun gegen den dâmonischen König Dschohak hilft, ein Revolutionâr dessen Schmiedeschürze das Reichsbanner blieb, bis die Araber es vernichte- ten. Feridun ist der vedische Trita Aptya, Dschohak ein Schlangen- dâmon, noch bei Firdewsi mit Schlangen im Nacken dargestellt, wie Schlangendâmonen in der indischen Plastik dargestellt zu werden pflegen. Der Schmied als Revolutionâr ist dem Hephâst und Wieland zu vergleichen: unterdrückt sind sie aile und wehren sich durch ihre Schlauheit und Kunst. Der Schmied ist noch heute primitiven Negern verdâchtig als Zauberer. Ebenso sind die Asura-Eisenschmiede in Indien. Der grösste mythologische Asura aber war Maya, zwar nicht Schmied, aber Baumeister, und von dem wird im Kathâsaritsâgara erzâhlt, wie er einem menschlichen Prinzen gegen den Götterkönig Indra zum Siege verhalf, sodass der Prinz König des Reiches der gen Geister wurde. Dem Kaweh entspricht der indische Kâvya, von dem u. a. er­ zâhlt vvird, dass er Waffen verfertigte, auch er ein Führer der Asura

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wie Maya. In Indien sind die Asura eben zu Dâmonen, die Devas aber zu Göttern gevvorden, in Iran umgekehrt! Dört steht also Kaweh auf Seiten der guten Götter. Die indischen Asura-Schmiede haben eine tra- gische Sage über ihre Ahnen, und diese âhnelt der der türkisch-mon- golischen Eisenschmiede Innerasiens. Schamanen und Schmiede sind verwandt bei Innerasiaten, aber das Schamanentum İst natürlich Jahrt- ausende âlter als das Eisenschmiedentum, denn die Eisenzeit beginnt erst um 800 in Vorderasien. Schmiede aber sind Arbeiter, und mit dieser Zeit beginnen die sozialen Fragen der unteren Klassen. Und Buddha war auch ein soziale Helfer.

Die soziale Frage war ferner durch die arische Eroberung akut geworden. Die Rinderopfer und Soma-orgien der arischen Herrenschicht schâdigten den Volksreichtum (Rinderherden) der Bauern, d. h. der nichtarischen Unterworfenen. Wenn Buddha also diese Opfer und Rauschtrank verbot, so griff er wesentliche Punkte der arischen Herren- religion an. Dasselbe hatte 100 Jahre vorher Zarathustra in Iran getan. Buddha und Zarathustra haben die 4-weltalter-lehre gemeinsam, und schon Hesiod hat sie um 700 aus Vorderasien nach Griechenland ge- bracht. Sie lehrt Pessimismus, Verschlechterung der Zeiten, einen Prop> heten am ende des 3. Weltalters und einen Heiland am Ende des 4. Hesiod schrieb gegen die Herren, die die Bauern unterdrückten. Unter Kyros werden die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft befreit und preisen ihn als Heiland; ihr Prophetentum beginnt mit der Unterdrückung durch die Assyrer, die den Kriegsvvagen von den Ariern gelernt hatten. In China richtet sich der Tiaosmus mit seinem schama- nistischen Asketentum gegen die (gleichzeitig mit Ariern) in China eingedrungenen Chou, also in ailen Hochkulturen dieser Zeit finden wir eine Prophetenperiode sozialen Charakters, gerichtet gegen eine Herrenschicht, die einige Jahrhunderte früher nach Indien, Iran, Grie­ chenland und China eingebrochen war. Auf den judischen Propheten beruht Christus. Krishnas Religion steht in vielen Dingen dem Budd- hismus nahe. Ali diese Bewegungen sind anti-arisch, mag auch ein Buddha, öder Zarathustra persönlich ein Mitglied der herrschenden Schicht gevvesen sein. Die Fabeldichtung des Sklaven Aesop gehört in dieselbe Schicht der Religion der Unterdrückten Vorderasiens; seine Tiere kritisieren die Herrenschicht.

Die Arier Indiens waren durch Mischung mit Vor-ariern ge- schvvâcht und hatten ihre soziale Grundlage verlorennicht mehr das Dorf und der Stamm sondern die Stadt war das Millieu der neuen Kültür. Stâdter lernten Sitten und Denken der verschiedenen indischen Kasten und Stâmme zu vergleichen und lernten, an den Grundlagen der altarischen Religion zu zweifeln. Zweifeln aber İst die Grundlage aller Wissenschaft. Zweifel beginnt in den Upanishaden, also kurz vor Buddha. Primitive zweifeln nicht. Buddha aber predigte in Stâdten,

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wâhreııd Brahmanen sich auf die Bauern stützten. Stâdter sind fort- schrittlicher als Bauern. Buddha İst u.a. Nominalist, und Nominalismus in Europa İst die revolutionare, antikirchliche Religion der mittelalter- lichen Stâdter. Buddha Hess auch die unterste Kaste ?.u seiner Religion zu, insofern İst er sozialer als die Brahmanen, aber sein Reich İst so wenig von dieser Welt wie das Christl. Buddha wies die müden Stâd­ ter an, alles zu verlassen und als neue Primitive im Djangel ein No- maden-und Sammler-leben zu führen, in die Tat umgesetzte Romantik. Seine Seelen-lehre ist eine Art Behaviorismus, also revolutionâr und modern.

Psycholog’isch war Buddha ein Genie, ein Einsamer, ein Meschen- liebender und zugleich Weltfremder wie etwa ein Hölderlin in der Charakterisierung- durch Kreschmer in seinen “Geniale Menschen.,,

So lassen sich im Buddhismus seine prâhistorisch-ethnologischen Voraussetzung-en (Schamanismus, Baumtotemismus, Zweiklassenendoga- mie, Doppelkönigtum, Schmiedetum seinen tragischen Sagen) und sein soziologischer Anlass (Stâdtertum, antiarische Bewegung der Unterd- rückten, Prophetentum) mit dem psychologischen Charakter seines Begründers zusammenstellen und man versteht einigermassen, aufgrund vvelcher Voraussetzungen in Indien um 500 v. Chr. Buddha seine Re- ligion begründete.

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