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Die dampfbaeder des Topkapı Serails

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Academic year: 2021

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Leiterin der Haremsabteilung des Topkapı-Serail Museums.

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Die Türken sind besonders nach Annahme der

islamischen Religion ihrem Hang nach Wasser und

Reinlichkeit nunmehr aus einem anderen Gesichtswin­ kel heraus, naemlich dem religiöser Vorschriften, in noch staerkerem Mass nachgekommen.

Es ist allgemein bekannt, dass sich bei den, unter dem Namen «Gymnasium» bekannten Staetten der Griechen für Gymnastik, Körperertüchtigung und Erholung auch Dampfbaeder befanden. Die von einer zentralen Stelle

aus zu beheizenden Anlagen, also Dampfbaeder im

eigentlichen Sinne, sind aber erst zur Zeit der Römer entstanden. Dieses, von den Römern geschaffene und angewandte System fand dann auch Verwendung bei den Völkern des byzantinischen, türkischen und ara­ bischen Kulturkreises.

Die bei den römischen Dampfbaedern übliche,

«Hypocast» genannte, von unten beheizbare Anlage mit ihren Abteilungen dem Auskleideraum (Apoditerium), dem Abkühlraum (Frigidarium), dem Aufwaermeraum (Tepidarium) und dem eigentlichen Transpirationsraum (Caldarium) wurde in gleicher Anordnung zur Grund­ lage der türkischen Dampfbaeder, nur sind dort einige Abaenderungen und Ergaenzungen, je nach eigenen Bedürfnissen, vorgenommen worden.

Die türkische Architektur hat sich auch in Anleh­

nung an diese, von den römischen Dampfbaedern

übernommenen Grundzüge entwickelt. Diese Formge­ bung hat in der klassischen Aera der osmanisch-tür- kisohen Architektur im 16. Jahrhundert auch auf ande­ re Kunstzweige übergegriffen und hat in dieser Zeit ebenso wie bei der Gestaltung der Dampfbaeder dann ihre höchste Blüte erlebt.

Die türkischen Dampfbaeder wirken von aussen sehr schlicht und einfach. Ihre Schönheit kommt vor­ wiegend in den architektonischen Elementen und in ihrer in sich ruhenden Stabilitaet zum Ausdruck.

Auch im 17. und 18. Jahrhundert wurden Damp­

fbaeder erbaut, doch 'haben diese Bauten eingtlich

nichts neues mehr aufzuweisen und der im 16. Jahr undert erreichten Vollkommenheit nichts mehr hinzu­ zufügen gewusst.

Wir wollen hier auf den Typus des türkischen

Dampfbades nicht naeher eingeben und wollen nur auf

die einzelnen Abteilungen dieser Dampfbaeder aus

dem 16. Jahrhundert und ihren Verwendungszweck

kurz hinweisen.

Der Auskleideraum (Apoditerium) :

Ein grosser, mit einer Kuppel überdachter Raum. Vom Fussbcden ab aufsteigende hölzerne Sitzbaenke,

an den Waenden Schraenke und in der Mitte ein

Wasserbecken aus Marmor.

In grossen Dampfbaedern befiendet sich in diesem Raum auch eine Kochnische zum Kaffeeausschank. Da dieser Raum manchmal auch durch (Glaswaende oder Vitrinen untergeteilt war, wurde er auch «Camekän»

(der «Glaeserne») genannt.

Der Abkühlraum (Frigidarium) :

Dieser Raum diente zur Gewöhnung des Körpers

an die Hitze des Dampfbades. Darin befanden sich Toiletten und Waschbecken.

Der Aufwaermeraum (Tepidarium) :

Dieser diente genau wie das Frigidarium zur

Vorbereitung und Gewöhnun an die Hitze. Die Decke meist in Gewölbe, manchmal auch in Kuppelform.

Der Transpirationsraum (Caldarium) :

Dies war der Hauptwaschraum des Dampfbades mit den Marmorbecken. Ausserdem kleine Waschplet- ze in Nischen untergeteilt direkt über der Heizanlage. Da diese Nischen sehr heiss waren, wurden sie auch

«halvet» (Schwitzkabinen) genannt. Auch diese Ab­

teile waren fallweise mit Kuppeln überdacht bezw. Mit Gewölben oder auch mit beiden zugleich.

Die Beheizungsanlage :

Die Erhitzung der Dampfbaeder erfolgte durch die Beheizungsanlage in der Form, dass die Heissluft, der Dampf, der sich bei dem vom Ofen bis zum Siedepunkt erhitzten Wasser bildete, gleichzeitig zur Aufwaermung der Baderaeume verwendet wurde. Die Heissluft wur­ de direkt unter den Fussboden geleitet, strich dann

durch die Dampfrehre zwischen den Waenden, die

dadurch auch gleich erwäermt wurden. Die Dampfrohre mündeten wie alle Schornsteine ins Freie.

Nach diesen allgemeinen Erklaerungen wollen wir nun die Dampfbaeder des Topkapi-Serails aufzaehlen und ihren heutigen Zustand beschreiben.

Im Topkapi-Serail können wir heute 18 Dampfbae­

der unterscheiden. Ein Teil davon hat seine Form

vollstaendig veraendert, von einem anderen Teil sind nicht einmal mehr Überreste vorhanden.

Man weiss dass im Serail eine Hoforganisation

existierte und sich eine grosse Anzahl von Leuten wie

die Köche, die «zülüflü baltactlar» (eine mit Beilen

bewaffnete Serailgarde mit gelocktem Haar!) etc.dort

aufhielt. Die Gesamtzahl der Serailbewohner dürfte

fast 10000 betragen haben, so dass in Anbetracht der

Hauptvorschrift der islamischen Religion, naemlich

der Sauberhaltung des Körpers, die Notwendigkeit so vieler Dampfbaeder verstaendlich wird.

Wir können die innerhalb und ausserhalb des Ha­ rems im Topkapi-Serail befindlichen Dampfbaeder in zwei Gruppen unterteilen, die sich wie folgt zusam­ mensetzen :

Dampfbaeder innerhalb des Harems : 1 — Dampfbad des Sultans

2 — Dampfbad der Sultansmutter

Diese beiden Dampfbaeder waren Doppelbaeder

und kleiner als die allgemeinen Dampfbaeder ausser­ halb des Harems. Es sind Werke des Architekten Si­ nan’ Bei den hiefür bestimmten Materialien und deren Verarbeitung wurde grösste Sorgfalt angewandt. Die Baeder bestanden aus drei Abteilungen. Das Dampfbad des Sultans war im Vergleich zu dem der Sultansmut­ ter grösser und auch reicher ausgestattet.

3 — Dampfbad der Favoritinnen

Am Ende der im oberen Stookwerk für die Favorit­

innen reservierten Abteilen befinden sich zwei, in

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ihren Gewölbedecken ineinander übergehende Raeume. Dies sind der Vorwaerme- und der Transpirationsraum. Im Transpirationsraum ist ein Waschbecken im Empi­ re-Stil aufgestellt. Am Eingang befindet sich ein Korri­ dor eine Toilette.

4 — Dampfbad für die Sklavinnen

Es ist über einem Steinboden errichtet Die heuti­

ge Türe dürfte aus der Zeit Mehmet des IV. (1665)

stammen und nach einem damals entstandenen Brand angefertigt worden sein. Es Ist komplett ausgestattet und ziemlioh gross. Im Vorwaermeraum stehen Saeu- len. Die schlanken Saeulen und die Verwendung von Marmorgitterwerk verleihendem Raum eine besondere Note. Der Auskleideraum ist mit einer Kuppel über­

dacht, die anderen Raeume mit Gewölben. Die mit

einer Glasglocke überdeckte Lichtöffnung im Scheitel­ punkt sorgt für ausreichende Helligkeit.

5 — Dampfbad für das Krankenhaus der Sklavin­ nen

Es besteht aus drei Abteilen. Der Fussboden des Abkü’hlraumes ist aus sechseckigen Ziegeln. An den Waenden sind Reste von Fresken aus spaeterer Zeit vorhanden. Die Türen des Korridors, Norwaerme und

Transpirationsraumes sind über derselben Achse er­

richtet. Im Transpirationsraum sind drei Marmorbecken vorhanden.

6 — Dampfbad Murat des III.

Es befindet sich über dem Vorzimmer Murat des III. Eine Türe laesst sich auch zum Abteil des Thron­ folgers hin öffnen. Es hat viele Veraenderungen erfah­ ren und besteht aus zwei Abteilen. Der zweite Raum

muss der Transpirationsraum gewesen sein. Die an

den Heizraum angrenzende Nische ist heute eine

Toilette, es geht aber aus der Anordnung zweier

gegenüberliegender marmorner Waschbecken hervor,

dass dies früher eine kleine Schwitzkabine geweser

sein muss.

7 — Dampfbad für den Eunuchen (Übungsraum) Es befindet sich auf der rechten Seite des schma­ len, leicht nach abwaerts führenden Weges zum Üb­

ungsraum, und nimmt einen Teil des Eunuchenkiosk

genannten und vom Fussboden ziemlich erhöhten Ab­ teils ein. Es ist ein komplett ausgestattetes Dampfbad. Der Vorwaermeraum ist mit einer Kuppel und einem Gewölbe überdacht. Unter dem Gewölbe befindet sich ein tiefes, in den Boden eingelassenes Badebecken aus Marmor. Der Transpirationsraum ist mit einer Kuppel überdaoht. Hier sind die Original-Sitzsteine noch vor­ handen. An den Waenden sind an verschiedenen Stel­ len noch Kachelreste erkennbar. Möglicherweise war

es seinerzeit ganz mit Kacheln verkleidet. Da der

Eunuche der höchste Beamte des Harems war, ist

auch das Dampfbad seiner Stellung gemaess reich

ausgestaltet.

8 — Dampfbad für Neger-Eunuchen

Es befindet sich innerhalb des Hofschranzenabteils des Serails. Bis 1574 war diese Sparte in Haenden der weissen Eunuchen. Danach gelangten die Hofschran­

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zen des Serails in die Haende des Abessiniers Mehmet Ağa und somit wurden die schwarzen Eunuchen Herren des Harems. Auch wenn die weissen Eunuchen von Zeit zu Zeit die Oberhand gewannen, so blieb diese Sparte doch im allgemeinen Domaene der schwarzen Eunuchen. Daher ist das Dampfbad im Hofschranzenab­ teil des Serails unter diesem Namen bekannt. Es Ist in drei Abteile untergetllt und ziemlich reich verziert. Die Waende sind mit Kacheln verkleidet. Im Transpirations­ raum ist ein kleines, eingelassenes Badebecken vor­ handen. Die Beheizungsstelle gegenüber der Eingangs­ türe hat die Grösse eines eigenen Zimmers.

Dampfbaeder ausserhalb des Harems:

9 — Dampfbad hinter der Beşirağa Moschee Es ist ein kleines, zwischen der Beşirağa Moschee und der Mauer des Serailbofes eingeklemmtes Dampf­ bad. Heute wirkt es wie ein langestrecktes Wohnele. ment mit zwei Kuppeln. Beim Eingang rechts steht ein Ofen. Im Inneren ist nichts mehr, was auf ein Dampf­ bad schliessen laesst, erhalten. Lediglich aus einem leicht als Marmorbecken erkennbaren Stück, das draus- sen unter den sonstigen Trümmern architektonischer Bauelemente herumliegt, ist dies zu entnehmen.

10 — Dampfbad der mit Beilen ausgerüstete Be­ dienstete mit gelockten Haar.

Es befindet sich in dem, für die mit Beilen ain- gerüsteten Bediensteten mit gelocktem Haar abge­ sonderten Abteil. Man betritt es heute durch die links vom Eingang zum Haremsabteil gelegene Türe. Das Dampfbad ist ziemlich verfallen. Es ist ein klei­ nes aber komplett ausgestattetes Dampfbad gewesen. Die in die Kuppel übergehenden kleinen halbrunden

Nischen bilden ein freundliches architektonisches

Dekor. Die Schraenke und die Steinbank auskle ideraum sind heute noch erhalten. Der Heizraum ist ziemlich gross. Ein noch vorhandenes Marmormecken und der hier hereinragende Teil der Schraenke haben sicherlich einmal ihren Zweck erfüllt.

11 — Dampfbad Selim des II. (Dampfbad der

Reisenden)

Es befindet sich im ersten Ausstellungssalon der Schatzkammer. Die Situation dieses Dampfbades ist

etwas kompliziert. Zur Zeit Fati'h’s haben hier die

Reisenden gebadet. Durch ein Erdbeben wurde es

aber 1509 zerstört. Zur Zeit Selim des II. (1566-1574) wurde es neu errichtet. Man sagt, dass die Architek­ tur vom grossen Sinan stamme. Der Auskleideraum des Dampfbades wird heute als Ausstellungsraum der

Schatzkammer verwendet und ist ein sehr grodder,

mit einer Kuppel überdachter Raum. Bei den Innen­

teilen sind grosse Veraenderungen erfolgt, Reparatu­

ren wurden vorgenommen und die Toilette entfernt.

Über dem Innenteil ragt ein Gewölbe mit einer Glas­ glocke zum Lichtdurchlass empor.

12 — Dampfbad der weissen Eunuchen

Es befindet sich am Ausgang des Haremsteils beim

Vogelkaefigschrank. Der Auskleideraum ist heute In

eine Damentoilette umgewandelt worden. Die Waende

Kişisel Arşivlerde Istanbul Belleği Taha Toros Arşivi

Referanslar

Benzer Belgeler

(Bezieht sich auf die Stileigenschaften des Textes. Werden in der Übersetzung auf die Stileigenschaften, die je nach Gattung, Autor usw. sich ändern können

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