• Sonuç bulunamadı

Kalinkaya-Toptastepe, eine chalkolithisch-fruhbronzezeitliche Siedlung mit Nekropole im nordlichen Zentralanatolien: die Grabfunde der Kampagnen von 1971 und 1973

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Kalinkaya-Toptastepe, eine chalkolithisch-fruhbronzezeitliche Siedlung mit Nekropole im nordlichen Zentralanatolien: die Grabfunde der Kampagnen von 1971 und 1973"

Copied!
20
0
0

Yükleniyor.... (view fulltext now)

Tam metin

(1)7. 57, 2007. THOMAS ZIMMERMANN. Kalınkaya-Toptaætepe, eine chalkolithisch-frühbronzezeitliche Siedlung mit Nekropole im nördlichen Zentralanatolien: Die Grabfunde der Kampagnen von 1971 und 1973 Schlüsselwörter: Zentralanatolien, Chalkolithikum, Frühe Bronzezeit, Siedlung, Nekropole Keywords: Central Anatolia, Chalcolithic, Early Bronze Age, Settlement, Necropolis Anahtar sözcükler: Ïç Anadolu, Kalkolitik, Ïlk Tunç Çaþı, Yerleæim, Nekropol. Nach den frühen Pionierleistungen des späten 19. und 20. Jahrhunderts wird das frühbronzezeitliche Anatolien der prähistorischen Forschung dank zahlreicher türkischer wie ausländischer Geländebegehungen und Grabungsmissionen wieder in verstärktem Maße erschlossen1. Mit Hilfe der Publikation des in der Eskiæehir-Ebene gelegenen Demircihüyük konnte beispielsweise in jüngerer Zeit dem chronologisch-typologischen Grundgerüst für die anatolische Frühbronzezeit eine weitere Referenzstation hinzugefügt werden2, nachdem das dritte vorchristliche Jahrtausend über viele Jahrzehnte nur von einschlägigen »traditionellen« Siedlungsplätzen wie beispielsweise. Die 2005 begonnene Aufarbeitung der Siedlungs- und Grabfunde aus Kalınkaya-Toptaætepe wurde durch eine Mittelbewilligung aus dem Forschungsfond der Bilkent Universität, Ankara, ermöglicht, wofür ich Herrn Prof. Dr. Zeki Kuruoþlu sowie dem Evaluierungskomitee der Universität zu besonderem Dank verpflichtet bin. Mein aufrichtiger Dank geht zudem an Frau Prof. Dr. Aliye Öztan, Ankara Universität, an Herrn Direktor Hikmet Denizli, Museum für Anatolische Zivilisationen Ankara und an den Antikendienst der Republik Türkei für die Genehmigung der Fundbearbeitung, außerdem an Herrn Ben Claasz Coockson, Bilkent Universität Ankara für die Anfertigung der Zeichnungen und Fotographien. Frau PD Dr. Ïlknur Özgen, Bilkent Universität sowie Herrn PD Dr. Tayfun Yıldırım, Ankara Universität sei sehr herzlich für ihre Diskussionsbereitschaft und wertvollen Anregungen gedankt. Mein abschließender Dank ergeht an die Redaktion des Deutschen Archäologischen Institutes, Abteilung Istanbul, für die sorgfältige Betreuung des Publikationsprozesses. Abbildungsnachweis: Sämtliche Vorlagen stammen vom Autor und B. C. Coockson, Bilkent University; Abb. 2 a = Originalvorlage M. Akok. 1. 2. Vgl. die Zusammenstellung der bis 1994 durch Oberflächenbegehungen und Grabungen erschlossenen früh- und mittelbronzezeitlichen Fundplätze Anatoliens (M. Korfmann – A. Baykal-Seeher – S. Kılıç, Anatolien in der Frühen und Mittleren Bronzezeit. I. Bibliographie zur Frühbronzezeit, TAVO Beih. 73 (Wiesbaden 1994). M. Korfmann, Demircihüyük I. Architektur, Stratigraphie und Befunde (Mainz 1983); M. Korfmann, Demircihüyük II. Naturwissenschaftliche Untersuchungen (Mainz 1987); J. Seeher, Demircihüyük III 2. Die Keramik 1 (Mainz 1987); T. Efe, Demircihüyük III 2. Die Keramik 2 (Mainz 1988)..

(2) 8. thomas zimmermann. istmitt. Troia, Aliæar Höyük, Tarsus und Mersin-Yumuktepe repräsentiert war3. Allein diese Großsiedlungen wurden in größerem Umfang ergraben und erbrachten daher namhafte Stratigraphien für die fragliche Epoche, die jedoch geographisch wie kulturell weit auseinander lagen und daher nur der Historie des Ortes selbst sowie seines Umlandes Rechnung trugen. Zeitgleiche Entwicklungen in den geographisch wie ökologisch äußerst heterogenen Mikroregionen Anatoliens sowie deren wirtschaftlicher, technologischer und ideologischer Austausch untereinander blieben somit weitgehend im Dunkeln, was noch in weit stärkerem Umfang die vorbronzezeitliche Kulturabfolge in Anatolien betraf und z. T. immer noch betrifft4. Durch die 1935 begonnen Grabungen in Alaca Höyük – auf den Ratschlag Kurt Bittels hin von Mustafa Kemal Atatürk initiiert und von der zu diesem Zeitpunkt neu gegründeten Türkischen Geschichtsgesellschaft (Türk Tarihi Kurumu) finanziert – erfuhr nun auch die Erforschung der vorhethitischen Besiedlung Zentralanatoliens, einer zu diesem Zeitpunkt archäologisch weitgehend unerschlossenen Region, den benötigten Aufschwung für weiterführende Diskussionen zu dessen kultureller Genese5: Die Entdeckung der reichhaltig ausgestatteten frühbronzezeitlichen »Fürstengräber« mit ihrer nach wie vor beeindruckenden Fülle an Bronze- und Edelmetallfunden6 führte zu zahlreichen weiteren Ausgrabungen in den zentralanatolischen Provinzen, die jedoch größtenteils – wenn überhaupt – nur in Ansätzen publiziert sind7. Die unter der Leitung des Museums für anatolische Zivilisationen mit seinem damaligen Direktor Raci Temizer in den Jahren 1971 und 1973 durchgeführten Rettungsgrabungen auf dem zum Dorf Kalınkaya gehörigen Toptaætepe (Abb. 1) beförderten neben prähistorischen Besiedlungsresten zudem auch eine kleine, größtenteils frühbronzezeitliche Nekropole zu Tage. Auch wenn. 3. 4. 5. 6. 7. Vgl. v. a. die Abschlusspublikationen der amerikanischen Mission unter der Leitung von Carl W. Blegen (C. W. Blegen – J. L. Caskey – M. Rawson – J. Sperling, Troy I. The First and Second Settlements (Princeton 1950) und Folgende: H. E. F. Schmidt, The Alishar Höyük Seasons of 1928 and 1929 (Chicago 1932); Goldman, Excavations at Gözlü Kule, Tarsus II. From Neolithic to the Bronze Age (Princeton 1956); J. Garstang, Prehistoric Mersin-Yümüktepe in Southern Turkey. The Neilsen Expedition in Cilicia (Oxford 1953). Wie sehr hier chronologische wie typologische Diskussionen auf reinen Mutmaßungen beruhten und welche Dringlichkeit eine eingehende Analyse und Neubewertung der bislang bekannten chalkolithischen Fundinventare besaß, konnte unlängst von Ulf Schoop eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden (U. Schoop, Das anatolische Chalkolithikum [Remshalden 2005]). Zur archäologischen Forschungsgeschichte und dessen politischer Dimension in der jungen Republik Türkei aktuell M. Özdoþan, Archäologische Forschungen in der Türkei, in: Ü. Yalçın – C. Pulak – R. Slotta (Hrsg.), Das Schiff von Uluburun. Welthandel vor 3000 Jahren (Bochum 2005) 34–38. Monographisch publiziert in R. O. Arık, Alaca Höyük Hafriyatı. 1935 deki çalıæmalara ve keæiflere ait ilk rapor (Ankara 1937); H. Z. Koæay, Alaca Höyük Hafriyatı. 1936 daki çalıæmalara ve keæiflere ait ilk rapor (Ankara 1938); H. Z. Koæay, Türk Tarihi Kurumu tarafından yapılan Alaca Höyük kazısı. 1937–1939’daki çalıæmalara ve keæiflere ait ilk rapor (Ankara 1951). Vgl. u. a. R. O. Arık, Anadolunun en garp Eti istasyonu Karaoþlan Höyüþü, Belleten 3, 1939, 29–60; H. Zübeyr [Koæay], Ahlatlıbel Hafriyatı, TürkAD 2, 1934, 3–101; B. Tezcan, 1964 Kocumbeli kazısı, ODTÜ Arkeoloji Yayınları 3 (Ankara 1966); im Gegensatz zu den »Fürstengräbern« ist die frühbronzezeitliche Besiedlungsgeschichte von Alaca Höyük nur ausschnitthaft dokumentiert, vgl. A. Schachner, Von der Rundhütte zum Kaufmannshaus. BAR International Ser. 807 (Oxford 1999) 98 f.; auch die erneute Würdigung der frühbronzezeitlichen Schichten durch Ayæe Gürsan-Salzmann konnte nicht wesentlich zur Erhellung der Besiedlungsgeschichte des Platzes im 3. Jt. v. Chr. beitragen, vgl. A. Gürsan-Salzmann, A Reassessment of the Excavation and Sequence of the Early Bronze Age Settlement (Ann Arbor 1996); s. auch Schoop a. O. (Anm. 4) 38–41..

(3) 57, 2007. 9. kalinkaya-toptaætepe: grabfunde. â. aufgrund der begrenzten Suchschnitte auf und am Fuß des Toptaætepe nur ein verhältnismäßig kleiner Ausschnitt der vorgeschichtlichen Siedlungsaktivitäten erfasst werden konnte (vgl. Abb. 2), so erlaubt es dieser Umstand doch, in begrenztem Maße ein weiteres Desiderat der anatolischen Frühbronzezeitforschung zu erfüllen: die Korrelation eines Siedlungsplatzes mit der dazugehörigen Nekropole. Zwar ist dies in mehreren Fällen möglich, jedoch ist bislang nur der Bestattungsplatz von Demircihüyük-Sarıket in vollem Umfang veröffentlicht8. Unser Wissen um den frühbronzezeitlichen Friedhof der Siedlung von Elmalı-Karataæ erschöpft sich dagegen nach wie vor in Vorberichten9, und Abb. 1 Lage des chalkolithisch-frühbronzezeitlichen Siedlungsplatzes Kalınkaya-Toptaætepe in die wissenschaftliche Wertigkeit der großen Zentralanatolien »frühbronzezeitlichen« Nekropole von Ïkiztepe bei Bafra ist, abgesehen von dem abermaligen Fehlen einer zusammenfassenden Publikation10, durch die noch andauernde Diskussion um die korrekte zeitliche Stellung der Bestattungen selbst empfindlich beeinträchtigt11. Darüber hinaus sind zentralanatolische Bestattungsgemeinschaften in jüngerer Zeit lediglich mit Resuloþlu (Sungurlu, Çorum) als einem der wenigen, adäquat vorgestellten frühbronzezeitlichen Begräbnisplätze vertreten12.. 8. 9. 10. 11. 12. J. Seeher, Die bronzezeitliche Nekropole von Demircihüyük-Sarıket. Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts in Zusammenarbeit mit dem Museum Bursa, 1990–1991 (Tübingen 2000). Vgl. M. J. Mellink, Excavations at Karataæ-Semayük in Lycia 1963, AJA 68, 1963, 269–278, sowie die darauffolgenden Vorberichte bis zum Jahr 1975: M. J. Mellink, Excavations at Karataæ-Semayük and Elmalı, Lycia, 1974, AJA 79, 1975, 349–355. Zusammenstellung der Metallfunde bei Ö. Bilgi, Metal Objects from Ïkiztepe-Turkey, BeitrAllgA 6, 1984, 31–96; Ö. Bilgi, Metal Objects from Ïkiztepe-Turkey, BeitrAllgA 9/10, 1990, 119–219; für weitere Vorberichte zu Grabfunden vgl. Ö. Bilgi, Ïkiztepe Mezarlık Kazıları ve Ölü Gömme Gelenlekleri. 2000–2002 Dönemleri, Anadolu Araætırmaları 17, 2004, 25–50; die Grabfunde von 1976–1980 sind zusammen mit anthropologischen Daten publiziert in U. B. Alkım – H. Alkım – Ö. Bilgi, Ïkiztepe II. Üçüncü, dördüncü, beæinci, altıncı, yedinci dönem kazıları (1976–1980) (Ankara 2003) 187–194. Vgl. H. Parzinger, Studien zur Chronologie und Kulturgeschichte der Jungstein-, Kupfer- und Frühbronzezeit zwischen Karparten und Mittlerem Taurus (Mainz 1993) 237 f.; H. Parzinger, Zur Zeitstellung der BüyükkayaWare: Bemerkungen zur vorbronzezeitlichen Kulturabfolge Zentralanatoliens, Anatolica 19, 1993, 219; L. Thissen, New Insights in Balkan-Anatolian Connections in the Late Chalcolithic: Old Evidence from the Turkish Black Sea Littoral, AnSt 43, 1993, 215–219; T. Zimmermann, Zu den frühesten Blei- und Edelmetallfunden aus Anatolien. Einige Gedanken zu Kontext und Technologie, Der Anschnitt 57, 2005, 194. T. Yıldırım, An Early Bronze Age Cemetery at Resuloþlu, near Uþurludaþ, Çorum. A Preliminary Report of the Archaeological Work Carried out between the Years 2003–2005, Anatolia Antiqua XIV, 2006, 1–14..

(4) 10. thomas zimmermann. istmitt. Der hier vorliegende Vorbericht widmet sich in Auswahl den frühbronzezeitlichen Bestattungen von Kalınkaya-Toptaætepe, um noch vor der abschließenden Vorlage der in den Jahren 1971 und 1973 erzielten Grabungsergebnisse bereits zur dringend benötigten Verbreiterung der Quellenbasis beizutragen. Geographische Lage und Forschungsgeschichte Der knapp 600 m nordöstlich des zur Provinz Çorum, Verwaltungsbezirk Alaca gehörigen Dorfes Kalınkaya befindliche prähistorische Siedlungshügel »Toptaætepe« ist etwa 5 km nordöstlich von Alaca Höyük entfernt, und zählte folglich in seiner frühbronzezeitlichen Besiedlungsphase zur unmittelbaren Peripherie dieses Zentralortes. Etwa 300 m nordwestlich des nördlichen Ortsrandes befindet sich ein hellenistisch-römischer Tumulus, der von Raci Temizer im Auftrag der Türkischen Historischen Gesellschaft 1947 gegraben und zwei Jahre später in Aufsatzform publiziert wurde13. Die früheste Erwähnung des »Toptaætepe« als möglicher prähistorischer Siedlungsplatz lässt sich ebenfalls auf das Jahr 1947 datieren, jedoch geschah dies im Rahmen der unter der Leitung von Hamit Zübeyr Koæay und Mahmut Akok durchgeführten Grabungen in Büyük Güllücek und ging als kurze Randnotiz in den 1957 veröffentlichten ersten monographischen Vorbericht ein14. Berichte über eine zunehmende Plünderung eines am Fuße des Toptaætepe befindlichen vorgeschichtlichen Gräberfeldes veranlassten Raci Temizer, nun als Generaldirektor des Museums für Anatolische Zivilisationen tätig, 1971 bei der türkischen Antikenbehörde eine Rettungsgrabung zu beantragen, um den Fundort vor seiner vollständigen Zerstörung zu bewahren. Die erste, zweimonatige Kampagne begann daraufhin im Juni des gleichen Jahres. Nach einer einjährigen Pause erfolgte eine zweite kurze Grabungssaison im Juli 1973. In beiden Kampagnen wurde sowohl die bereits durch Raubgrabungen stark gestörte Nekropole erfasst, als auch versucht, mit Hilfe zweier parallel verlaufender Ost-West-Schnitte die Siedlungsabfolge auf dem Toptaætepe selbst zu dokumentieren. Aktiv an den Grabungsarbeiten in einer oder beiden Kampagnen beteiligt waren fortgeschrittene Studenten der Ankara Universität, namentlich Aliye Öztan, Ahmet Tırpan sowie Levent Zoroþlu, die nun knapp 34 Jahre später allesamt renommierte Professuren für Vor- und Frühgeschichte bzw. Klassische Archäologie in der Türkei innehaben. Als Grabungsleiter vor Ort war Mahmut Akok bestellt, der als Archäologe, Architekt und Illustrator über Jahrzehnte hinweg eine Vielzahl von Forschungsgrabungen, u. a. Alaca Höyük und Horoztepe, prägte15. Die anthropologische Analyse der Bestattungen besorgte Lawrence Angel, der als Anthropologe bereits in den dreißiger Jahren die Troiaexpedition von Carl William Blegen wissenschaftlich begleitete16 und als Vertreter des Smithsonian Institute in Philadelphia auf vielen weiteren Gra-. 13. 14. 15. 16. R. Temizer, Kalınkaya Tümülüsü Kazısı. Fouilles faites au tumulus de Kalınkaya, Belleten 13, 1949, 795–809 Taf. 83–90. H. Z. Koæay – M. Akok, Türk Tarih Kurumu tarafından yapılan Büyük Güllücek kazısı: 1947 ve 1949 daki çalıæmalar hakkında ilk rapor (Ankara 1957) 28. Mahmut Akok’s zeichnerische Dokumentation der Befunde bildet daher für die durch den Verf. begonnene Auswertung der Grabungsergebnisse einen qualitätvollen und verlässlichen Grundstock. L. Angel, Troy Suppl. 1. The Human Remains (Princeton 1951)..

(5) 57, 2007. kalinkaya-toptaætepe: grabfunde. 11. bungen, u. a. dem von Machteld Mellink geleiteten Karataæ-Semayük17 als leitender physischer Anthropologe tätig war. Bekannt gemacht wurde der Fundplatz lediglich in einer Reihe von knappen, unbebilderten Vorberichten in einschlägigen Periodica zur anatolischen Vor- und Frühgeschichte18, kurzen Randnotizen in Aufsätzen und monographischen Arbeiten19, sowie einer als Beitrag zu der Festschrift für Machteld Mellink verfassten anthropologischen Studie, in der auch Skelettfunde aus Kalınkaya Berücksichtigung fanden20. Die Funde und Befunde aus beiden Rettungskampagnen in Kalınkaya-Toptaætepe blieben bislang jedoch größtenteils unveröffentlicht21. Die frühbronzezeitliche Nekropole extra muros (Abb. 2 b)22 Ein Hauptanliegen der 1971 begonnenen Rettungsgrabung war die bereits erwähnte Schadensermittlung und -begrenzung der Raubgrabungsaktivitäten am Fuße des Toptaætepe. Vier parallel, südwest-nordost verlaufende Suchschnitte sowie zwei östlich daran anschließende Nord-Süd bzw. Nordwest-Südost orientierte Schnitte (»a 1« und »a 2«) an dessen südöstlichem Abhang (Abb. 2 a) erbrachten Spuren von bereits geplünderten Grablegen, aber auch intakte Skelettbestattungen (Abb. 3). Die ursprüngliche maximale Ausdehnung der Nekropole bleibt aufgrund der begrenzten Grabungsschnitte weitgehend im Unklaren, jedoch stießen die Ausgräber offenbar etwa 5 m südlich der ### am Südrand des Schnittes »b 4« auf anstehenden Felsboden, was somit die südliche Belegungsgrenze des Friedhofs definieren dürfte. Die Grabarchitektur kann zum derzeitigen Stand der Aufarbeitung in drei Hauptgruppen (Erdgräber, Steinkisten und Pithosbestattungen) gegliedert werden:. 17 18. 19. 20. 21. 22. Vgl. L. Angel, Appendix: Early Bronze Karataæ People and their Cemeteries, AJA 80, 1976, 385–391. M. J. Mellink, Archaeology in Asia Minor, AJA 76, 1972, 169; M. J. Mellink, Archaeology in Asia Minor, AJA 77, 1973, 173; M. J. Mellink, Archaeology in Asia Minor, AJA 78, 1974, 109; H. Alkım, Explorations and Excavations in Turkey, 1970, 1971 and 1972, Anatolica 5, 1973–76, 45. Y. Yakar, Regional and Local Schools of Metalwork in Early Bronze Age Anatolia. Part II. III. The Period of Emerging Dynasties EB III: 2450/2400–2100/2000 B.C, AnSt 35, 1985, 29; T. Özgüç, Maæat Höyük Kazıları ve Çevresindeki Araætırmaları (Ankara 1978) 35 mit Anm. 38. J. L. Angel – S. C. Bisel, Health and Stress in an Early Bronze Age Population, in: J. V. Canby – E. Porada – B. S. Ridgeway – T. Stech (Hrsg.), Ancient Anatolia. Aspects of Change and Cultural Development. Essays in Honor of Machteld M. Mellink (Wisconsin 1986) 12–30. Eine Ausnahme bildet ein flaches anthropomorph gestaltete Tonidol aus Grab M-01-71, das in dem Band »Gods and Goddesses« des Museums für Anatolische Zivilisationen sowie einem Ausstellungskatalog veröffentlicht wurde (B. Kulaçoþlu, Gods and Goddesses [Ankara 1992] 188 Kat. 93; Æ. G. Aydıngün, Tunç Çaþı Gizemli Kadınları. Mysterious Women of the Bronze Age [Istanbul 2005] 121) – ein erster Vorbericht zum Stand der Aufarbeitung wurde vom Verf. im letzten Jahrbuch des Museums für Anatolische Zivilisationen veröffentlicht (T. Zimmermann, Kalınkaya – A Chalcolithic-Early Bronze Age Settlement and Cemetery in Northern Central Anatolia. First Preliminary Report: The Burial Evidence, Anadolu Medeniyetleri Müzesi 2005 Yıllıþı [Ankara 2006] 271–311). In den Unterlagen der Grabungsmannschaft von 1971 und 1973 sind zwei Bestattungskomplexe mit beigabenlosen bzw. -armen Mehrfach-Körperbestattungen auf einer Kerpiç-Plattform sowie in einer siloartigen Kalksteinstruktur innerhalb der frühbronzezeitlichen Bebauung auf dem Toptaætepe erwähnt. Deren genauer Kontext bzw. chronologisches Verhältnis zu den Siedlungsresten ist zum derzeitigen Stand der Aufarbeitung jedoch noch nicht zweifelsfrei geklärt..

(6) 12. thomas zimmermann. istmitt Einfache Erdgräber. Abb. 2a Kalınkaya-Toptaætepe – schematische Darstellung der Grabungsflächen von 1971 und 1973. In den im Museum für Anatolische Zivilisationen aufbewahrten Grabungsberichten sind sieben Erdgräber vermerkt, von denen vier bereits vollkommen zerstört vorgefunden wurden. Zwei weitere (M-1-73 [Abb. 3 d] und M-C-73) waren ebenfalls durch Beraubungsversuche in Mitleidenschaft gezogen, jedoch konnten hier noch Teile des Inventars den jeweiligen Bestattungen zugewiesen werden. Grab M-20-73 (Abb. 3 a. 10) schließlich erwies sich als ungestört und konnte von den Ausgräbern in situ dokumentiert werden. Offenkundig wies keine der Grabgruben spezielle Einbauten oder sonstige gestalterische Besonderheiten wie Stein- oder Kerpiçeinfassungen auf, jedoch scheint der Boden der jeweiligen Gruben aus einer gestampften Lehm-Sandschicht bestanden zu haben. Die Tiefe der Grablegen reicht von 0,70 bis 1,20 m, mit unregelmäßig geformten Gruben von maximal 0,70 m Durchmesser.. Abb. 2b Vorläufiger Plan des extramuralen Gräberfeldes mit den originalen Grabnummern der bislang identifizierten Pithosund Flachgräber.

(7) 57, 2007. kalinkaya-toptaætepe: grabfunde. 13. a. b. c. d. Abb. 3 Gräber der extramuralen Nekropole in Auswahl: a Grab M-20-73 – b Grab M-4-71 – c M-3-73 – d M-1-73. Steinkistengräber In der Originaldokumentation erwähnt sind ebenso zwei aus groben Steinplatten erbaute, offene Steinkisten, deren genaue Position innerhalb des Gräberfeldes bislang nicht zweifelsfrei ermittelt werden konnte. Beide Kisten waren offenkundig bereits beraubt, enthielten jedoch noch Reste der ursprünglichen Körperbestattungen sowie im Falle der zweiten Kiste einige wenige Fundstücke. Pithosgräber Die bei weitem häufigste Bestattungsform in Kalınkaya ist das Pithosgrab. Von den ursprünglich etwa 42 Bestattungen in großen Vorratsgefäßen konnten bislang 25 anhand der alten Unterlagen identifiziert werden. Trotz des durch mehrfache Beraubungsversuche verursachten schlechten Erhaltungszustandes vieler Gräber war in 14 Fällen zumindest teilweise eine Zuweisung des ursprünglichen Inventars zu den jeweiligen Bestattungen möglich. Bei den Pithoi selbst handelt es sich offenkundig um große, teilweise im Schulterbereich mit Fingertupfen- oder Kerbleisten verzierte, zumeist grautonige Vorratsbehältnisse. Genauere Daten über Tonbeschaffenheit oder.

(8) 14. thomas zimmermann. istmitt. Nutzungsspuren an den einzelnen Pithoi existieren nicht, es ist jedoch anzunehmen, dass ähnlich wie bei der Nekropole von Demircihüyük-Sarıket Gebrauchskeramik, große Wirtschaftgefäße aus der unmittelbar benachbarten Siedlung Verwendung fanden, und man nicht extra Gefäße für die Begräbniszeremonie anfertigte23. Ein guter Beleg für diese Praxis ist die Kinderbestattung M-6-73 (Inventar Abb. 4), die in eine weitmundige Schüssel Abb. 4 Grab M-6-73: a Ton – b Bronze mit zwei vertikal angebrachten Handhaben eingebracht war, welche der Beschreibung nach einem der kleineren Leichenbehältnisse aus Resuloþlu entsprochen haben dürfte24. In einigen Fällen war der Pithosboden mittig ausgeschlagen, wohl um bei größeren Individuen Platz für die Füße zu schaffen. Die Behältnisse enthielten in der Regel eine einzelne Körperbestattung in Hockstellung. Da aber viele Pithoi bereits durch die Raubgräber zerschlagen und das Skelettmaterial zerstreut vorgefunden wurde, haben die Anthropologen z. T. mehrere Individuen mit einer Grabnummer assoziiert. In einigen Fällen ist jedoch ebenso nicht auszuschließen, dass es sich um Nachbestattungen von Verstorbenen innerhalb einer Grabgrube oder die Beisetzung eines neuen Behältnisses auf die bereits zerscherbten Reste des Vorgängergefäßes handelt25. Jedoch sind Riesenpithoi von bis zu 2 m Höhe, die mehrere Bestattungen enthalten konnten und beispielsweise in den Gräberfeldern von Karataæ-Semayük oder Yortan vorkommen, auch in Kalınkaya unbekannt26. Bislang konnte neben einzelnen Pithosgefäßen ein Doppelpithos-Grab (M-7-73) identifiziert werden, die in Ost-West-Richtung Mündung an Mündung mit einer einzelnen Bestattung niedergelegt wurden. Die oberen Öffnungen der Pithoi waren überwiegend mit kleinen Steinplatten abgedeckt, in einigen Fällen erfüllten auch größere Steinplatten oder Reibsteinfragmente diesen Zweck. Nur selten konnte eine zusätzliche Hervorhebung der Pithosbestattung, etwa eine den Tonbehälter umrahmende Steinsetzung dokumentiert werden (s. Abb. 3 b. c). Eine bevorzugte Orientierung der Pithoi ist nicht zu beobachten. Die Beigaben befanden sich bei einigen Gräbern sowohl in den Pithoi selbst als auch außerhalb in ummittelbarer Nähe der Großgefäße27.. 23 24 25 26. 27. Vgl. Seeher a. O. (Anm. 8) 18. Vgl. Yıldırım a. O. (Anm. 12) 5 Abb. 9 c. So beschrieben bei Seeher a. O. (Anm. 8) 19 f. Vgl. M. J. Mellink, Excavations at Karataæ-Semayük in Lycia, 1968, AJA 73, 1969, 321; Angel a. O. (Anm. 17) 388; T. Kamil, Yortan Cemetery in the Early Bronze Age of Anatolia, BAR International Ser. 145 (Oxford 1982) 13; vgl. ebenso Seeher a. O. (Anm. 8) 19. Inwiefern diese Beobachtung mit etwaigen Nachbestattungen in Verbindung gebracht werden kann (vgl. M. J. Mellink, Excavations at Karataæ-Semayük in Lycia, 1964, AJA 69, 1965, 241) kann aufgrund des Zerstörungsgrades der Nekropole mit zum Großteil bereits gewaltsam zerscherbten Pithoi nicht abschließend beurteilt werden. Der Verf. orientiert sich im Katalog dieses Aufsatzes an der Originaldokumentation, in der in umittelbarer Nähe der jeweiligen Pithoi vorgefundene Gegenstände als zu einem Bestattungskomplex zugehörig betrachtet werden..

(9) 57, 2007. kalinkaya-toptaætepe: grabfunde. 15. Abb. 5 Keramik (a. b) und Bronzenadeln (c–g) aus verschiedenen Gräbern: a Grab M-1-71 – b Grab M10-73 – c Grab M-1473 – d Grab M-13-73 – e–g Grab M-1-71. Vorläufige Beobachtungen zu einzelnen Fundgruppen Keramik: Die wenigen, in den Werkstätten des Museums in Ankara restaurierten Keramikgefäße aus sicherem Bestattungszusammenhang unterstützen bislang den Eindruck einer eher späten Zeitstellung der Nekropole innerhalb der Frühbronzezeit Inneranatoliens. Gefäße wie die hochglanzpolierte, dünnwandige schwarze Schale mit scharfem Bauchknick, ausladendem Rand und einzelner Bauchknubbe aus Grab M-6-73 (Abb. 4 a) stellen offenbar den Versuch dar, metallene Vorbilder mit »günstigerem« Material zu imitieren. Aus Ton gefertigt sind derartige Schalen ebenfalls aus den reichen Gräbern von Alaca bekannt28. Ahlatlıbel kann als weiterer bekannter Fundort für derart gestaltete Keramik angeführt werden29. Sehr gute Parallelen zu der henkellosen Knubbentasse mit horizontal und diagonal angebrachtem Riefendekor aus Grab M-1-71 (Abb. 5 a) finden sich einmal mehr in den frühbronzezeitlichen Schichten von Alaca Höyük, was aufgrund der räumlichen Nähe dieser beiden Siedlungsplätze auch nicht verwundern sollte30. Ebenfalls gut belegt sind derartige Riefentassen aus den Siedlungen Ahlatlıbel31 und Koçumbli32. Belegstücke neueren Datums mit ähnlichen oder identischen Ziermu28. 29. 30 31 32. R. O. Arık, Türk Tarihi Kurumu tarafından yapılan Alaca Höyük hafriyatı 1935 deki çalıæmalara ve keæiflere ait ilk rapor (Ankara 1937) Taf. 211, Al.727 (aus Grab B). Koæay a. O. (Anm. 6) Taf. A. B. 75; W. Orthmann, Die Keramik der frühen Bronzezeit aus Inneranatolien (Berlin 1963) Taf. 21, 5/ 05–06. Orthmann a. O. (Anm. 29) Taf. 45, 11/ 61–65. Orthmann a. O. (Anm. 29) Taf. 25, 5/ 55. 58–60. Publiziert bei Tezcan a. O. (Anm. 7) Taf. 13 oben; die Altfunde der Siedlung werden zur Zeit von Jan K. Bertram (Middle East Technical University, Ankara) aufgearbeitet..

(10) 16. thomas zimmermann. istmitt. stern stammen aus den Gräbern der Nekropole Resuloþlu, die vom Ausgräber in das späte dritte Jt. v. Chr. datiert wird33. In Edelmetall gefertigt kommen derart riefenverzierte Gefäße wiederum in den ebenfalls jungfrühbronzezeitlich datierten »Fürstengräbern« aus Alaca vor. Die rottonige Miniaturtasse aus Grab M-10-73 (Abb. 5 b) ist wenig signifikant, jedoch stehen Form und Machart ebenfalls in der Keramiktradition des entwickelten dritten Jahrtausends v. Chr. Kleinfunde aus Metall und Felsgestein Metallfunde, darunter Schmuck, Werkzeuge, Waffen und Zeremonialgerät, repräsentieren die häufigsten Objektgruppen aus Grabzusammenhängen. Zwar ist die Zuweisung einzelner Artefakte zu den jeweiligen Bestattungen abhängig vom Zerstörungsgrad des Befundes und ab und an mit Unsicherheiten behaftet (s. o.), dennoch lassen sich am vorhandenen Material durchaus interessante Beobachtungen zur Verwendung und Verbreitung bestimmter Typen anstellen. Besonders zahlreich sind v. a. Nadeln und Armreife, die in offener und geschlossener Form anzutreffen sind. Überraschend fehlen im Inventar von Kalınkaya vollkommen Nadeln mit durchlochtem Schaft (»toggle pins«), die in der Nekropole von Demircihüyük-Sarıket immerhin die häufigste Nadelform repräsentieren34. Hervorzuheben ist als Streufund eine bronzene »Keulenkopfnadel« (Abb. 5 e), die aus dem Grab »K« von Alaca Höyük als formal exaktes Gegenstück, hier jedoch aus Gold mit Karneolappliken gefertigt, bekannt ist35. Dolche Bei den vier Dolchen, von denen zwei Exemplare den Pithosbestattungen M-02-71 (Abb. 6 a) und M-08-71 (Abb. 7 a) zugewiesen werden konnten, handelt es sich um die bekannte Form mit Schaftzunge, von denen drei noch mit einem zusätzlichen Niet versehen waren. Dolche dieses Typs streuen geographisch wie chronologisch sehr breit und sind während des gesamten dritten Jts. v. Chr. in Anatolien als Waffenform geläufig. Hybridformen mit Schaftzunge und Nietloch aus Beycesultan in Westanatolien datieren dort in das frühe dritte Jahrtausend (FBZ I)36, jüngere Dolchfunde aus Bestattungskontexten stammen beispielsweise aus den Gräberfeldern von Küçükhöyük-Bozüyük oder Demircihüyük-Sarıket37. David Stronach publizierte zudem eine Reihe frühbronzezeitlicher Hybriddolche aus dem weiter westlich gelegenen Bayındırköy38. Die Metallgegenstände aus dem zentralanatolischen Yeni Hayat Köy, zu denen auch Griffzungendolche zählen, dürften trotz ihres unsicheren Fundzusammenhanges in die zweiten Hälfte des dritten Jts. v. Chr. datieren39. Einen sicheren Anhaltspunkt für die Datierung eines überwiegenden Anteils der Gräber in das späte dritte vorchristliche Jahrtausend liefern die Schmuckfunde, besonders aus polierten Steinen sowie Glasfritte gefertigte Arm- und Halsketten, die teilweise zusätzlich mit kleinen 33 34 35 36. 37 38. 39. Yıldırım a. O. (Anm. 12) 9 Abb. 12. 13. Vgl. Seeher a. O. (Anm. 8) 57. F. R. I. Bingöl, Anadolu Medeniyetleri Müzesi Antik Takılar (Ankara 1999) 193 Abb. ##. S. Lloyd – J. Mellaart, Beycesultan I. the Chalcolithic and Early Bronze Age (London 1962) 285 Abb. F. 9, 2–5. 10. Seeher a. O. (Anm. 8) 153 Abb. 37 g; 164 Abb. 48 b. D. Stronach, The Development and Diffusion of Metal Types in Early Bronze Age Anatolia, AnSt 7, 1957, 91 Abb. 1, 1. A. Müller-Karpe, Altanatolisches Metallhandwerk (Neumünster 1994) Taf. 95, 3. 4..

(11) 57, 2007. kalinkaya-toptaætepe: grabfunde. Abb. 6 Grab M-2-71: a–g Bronze. Perlen und Röllchen aus Metall verziert sind. Beinahe identische Schmuckgegenstände mit axtförmigen Anhängern aus Karneol sowie leuchtendgelben Scheiben- und Röhrenperlen (vgl. Abb. 8), deren Rohmaterial jüngst als ein stark arsenhaltiges Gestein mit der geologischen Bezeichnung Uzonit bestimmt werden konnte40, stammen aus mehreren, in das späte dritte Jt. v. Chr. datierten Pithosgräbern bei Resuloþlu41. Zusammen mit weiteren, gut vergleichbaren Schmuckfunden aus Alaca. 40. 41. T. Zimmermann, Anatolia as a Bridge from North to South?, in: A. Greaves (Hrsg.), Transanatolia. Bridging the Gap between East and West in Ancient Anatolia (im Druck). T. Yıldırım – Ï. Ediz, 2003 Yılı Resuloþlu Mezarlık Kazısı, KST 26, 2 (Ankara 2005) 202 Abb. 14; Yıldırım a. O. (Anm. 12) 13 Abb. 18.. Abb. 7 Grab M-8-71: a–c Bronze. 17.

(12) 18. thomas zimmermann. Abb. 8 Schmuckkette mit Bronze-, Karneol- und Uzonitperlen aus Grab M-2-71. Höyük42, Horoztepe43 and Balıbaþı44 stehen diese Perlenketten hinsichtlich ihrer Machart und verwendeten Materialien in der »hattischen« Tradition des frühbronzezeitlichen zentralanatolischen Kernlandes45. Bronzenes Schwergerät ist in Form von zwei Nackenhakenäxten vertreten. Der massive hammerartige Typ mit nach unten gebogenem Nacken (Abb. 9 a) wurde außerhalb des bereits gestörten Grabes M-1-73 gefunden und ist wohl Teil des ursprünglichen Beigabenpaketes. Im Schaftloch sind geringe Reste der ehemaligen Holzschäftung erhalten, auf der patinierten Oberfläche sind zudem Abdrücke eines groben Gewebes sichtbar. Offenkundig wurde die Axt im Zuge des Totenrituals als Zeichen besonderer Wertschätzung in ein spezielles Tuch gehüllt, ein Phänomen, das anhand von erhaltenen Stoffresten und -abdrücken für mehrere Grabfunde in Zentralanatolien bzw. der Schwarzmeerregion nachgewiesen werden konnte46. Hier sah das Bestattungszeremoniell eine besondere, zusätzliche Behandlung der Beigaben des Ver-. 42. 43. 44. 45. 46. Abb. 9 Bronzene Nackenhakenäxte: a Grab M-1-73 – b Streufund. istmitt. Beispielsweise Koæay a. O. (Anm. 6) Taf. 93 (aus Grab A). T. Özgüç – M. Akok, Horoztepe. Eski Tunç Devri Mezarlıþı ve Iskân Yeri (Ankara 1958) Taf. 14, 4. M. Süel, Balıbaþı/1988 kurtarma kazısı, TürkAD 28, 1989, 154 Abb. 4. T. Yıldırım – T. Zimmermann, News from the Hatti Heartland. The Early Bronze Age Necropoleis of Kalınkaya, Resuloþlu, and Anatolian Metalworking Advances in the late 3rd Millennium B. C., Antiquity Project Gallery Vol. 80 Nr. 309 (2006). Vgl. Yıldırım a. O. (Anm. 12) 10 mit Anm. 25; Ö. Bilgi, Orta Karadeniz Bölgesi Madencileri (Istanbul 2001) 83 Abb. 15; gut erhaltene Stoffreste befinden sich v. a. auf dem Dolch sowie einer Lanzenspitze aus den frühbronzezeitlichen Gräbern von Dündartepe (K. Kökten – N. Özgüç – T. Özgüç, Türk Tarihi Kurumu adına yapılan Samsun bölgesi kazıları hakkında ilk kısa rapor, Belleten 9, 1945, Taf. 66, 7. 8); Spuren einer Stoffumwicklung finden sich auch auf den Bronzecymbeln aus den beraubten Frühbronzezeit-Gräbern von Oymaaþaç-Göller (freundliche Mitteilung T. Yıldırım, Ankara)..

(13) 57, 2007. kalinkaya-toptaætepe: grabfunde. 19. storbenen vor, die womöglich beabsichtigte, Gegenständen des Alltagslebens wie Äxten, Messern oder Dolchen ihre »Profanität« zu nehmen. Für eine solche Überlegung spricht auch das absichtliche Verbiegen, also rituelle Unbrauchbarmachen solcher Gegenstände vor ihrer Niederlegung im Grab, das beispielsweise bei einigen Dolchen und Lanzenspitzen aus Resuloþlu zu beobachten ist47. Auch wurde ein Großteil der dortigen Metallgefäße entweder absichtlich verbogen oder in einigen Fällen sogar zerhackt48. Die zweite Axt (Inv. 53-73) (Abb. 9 b), ein Streufund, ist flach gearbeitet, ihr Nacken setzt unmittelbar hinter dem Schaftloch als halbmondförmige »Schneide« an. Auch hier sind an den Rändern des flachovalen Schaftloches Reste der ehemaligen Holzschäftung erhalten. Äxte mit hakenartig gebogenem oder halbmondförmigem Nacken sind im 3. Jt. v. Chr. ein geläufiger Typus in Zentralanatolien und der angrenzenden nördlichen Peripherie. Abb. 10 Grab M-20-73: a. d. e Bronze – c Gold Eine exakte Parallele zu dem hammerförmig – b Quarzit gearbeiteten Stück (Abb. 9 a) stammt einmal mehr aus der Nekropole von Resuloþlu49. Hinzugefügt werden können formal verwandte Exemplare von verschiedenen frühbronzezeitlichen Fundplätzen Inner- und Nordanatoliens, wobei sich nur die Stücke aus Horoztepe und Alaca Höyük sicher verorten lassen50. Ein angeblich aus einem Doppelgrab in der Nähe von Yeni Hayat Köyü, Bezirk Çorum stammendes Exemplar mit einer ähnlich wie bei dem Streufund (Abb. 9 b) ausgearbeiteten »Nakkenschneide« war mit Werkzeugen wie Flachbeilen oder Meißeln »vergesellschaftet«51. Weitere Belegstücke dieses Typs wurden u. a. aus der Umgebung von Amasya, aus Mecitözü, der Umgebung von Merzifon, aus Kıræehir und Adıyaman gemeldet52. Der Bestand an Zeremonialgerät umfasst schließlich drei Artefakte, die aus teilberaubten bzw. vollständig zerstörten Bestattungen stammen: die kleine Stierstatuette, wohl zugehörig zu dem bereits beraubten Steinkistengrab M-C-71, fällt durch ihre grobe Machart und nachlässige Form-. 47 48 49 50. 51 52. Yıldırım a. O. (Anm. 12) 10 Abb. 15 a. c. Yıldırım a. O. (Anm. 12) 9 Abb. 13; freundliche Mitteilung T. Yıldırım, Ankara. Ebenda 10 Abb. 14 rechts mit erhaltenem Metallfutteral für die Schäftung. Vgl. T. Zimmermann, Anmerkungen zu einer bronzezeitlichen Nackenhakenaxt aus dem Sammlungsbestand des RGZM, AKorrBl 35, 2005, 169–174. Müller-Karpe a. O. (Anm. 39) Taf. 91, 16. Müller-Karpe a. O. (Anm. 39) Taf. 96, A1, B2, 97, 2; 96, C1; 97, 1. 5..

(14) 20. thomas zimmermann. istmitt Abb. 11 Kleine Stierfigurine (a) (Grab M-C-71) und Zeremonialstandarte (b) (aus zerstörtem Grab) aus Bronze. gebung aus dem Rahmen (Abb. 11 a). Offenkundig hat hier ein lokaler Bronzegießer versucht, die metallenen Zeremonialstandarten aus dem benachbarten Alaca zu imitieren, freilich ohne deren hohe Guss- und Bearbeitungsqualität zu erreichen. Die zweite Statuette, ebenfalls in Form eines Stieres, stammt aus einem weiteren beraubten Grab, jedoch sprechen die technischen Details hier für das Werk eines wesentlich begabteren Bronzeschmiedes. Die Augenpartie ist hier zusätzlich mit einer Silber- oder Arsenauflage versehen. Das bei Weitem interessanteste Stück ist jedoch eine kleine abstrakte Zeremonialstandarte (Inv. 19–71), die, ebenfalls raubgegraben, noch rechtzeitig vor ihrem Verschwinden auf dem grauen Antikenmarkt konfisziert werden konnte (Abb. 11 b). Das Gittermotiv ist bei einfacher gestalteten Standarten aus Alaca Höyük zwar geläufig53, jedoch endet der Metallrahmen nicht in einer H-förmigen Verzapfung, sondern verjüngt sich zu einer Art Handhabe mit knopf- oder schuhförmigem Abschluss. Dies könnte zum einen Rückschlüsse auf die erst jüngst wieder in die Diskussion gebrachte ursprüngliche Befestigung einiger Alaca-Standarten erlauben54, zum anderen steht dieses Zeremonialobjekt formal sogenannten »Sistren« aus »Horoztepe« oder der Umgegend von Nallıhan, die alle eine Handhabe mit knopfförmigem Abschluss besitzen, nahe55. Somit vereinen sich in der Standarte aus Kalınkaya unterschiedliche Fertigungstraditionen von zumindest zwei verschiedenen anatolischen Fundorten. 53 54. 55. Arık a. O. (Anm. 6) Taf. 263, Al. 1070–1072 (irrtümlich als »1702« gedruckt) (Gräber B und T). A. Özyar, Noch einmal zu den Standartenaufsätzen aus Alacahöyük, in: Ü. Yalçın (Hrsg.), Anatolian Metal I, Der Anschnitt Beih. 13 (Bochum 2000) 101–112. Zuletzt T. Zimmermann, Anatolische ›Isisklappern‹ – Eine Randnotiz zu einigen bronzezeitlichen Sistren aus Alaca Höyük und ›Horoztepe‹, Türkei, AKorrBl 35, 2005, 467–472..

(15) 57, 2007. kalinkaya-toptaætepe: grabfunde. 21. Die Aufarbeitung der in den Kampagnen von 1971 und 1973 gewonnenen Funde und Befunde bedeutet einen wichtigen Zuwachs für den leider noch recht dürren Bestand an adäquat publizierten frühbronzezeitlichen Siedlungs- und Grabfunden in den Provinzen des »hattischen« Kernlandes. Trotz der durch Raubgrabungen verursachten Schäden sowie der begrenzten Dimension der Grabungsschnitte erlauben die Ergebnisse einen ersten Einblick in Siedelungsstruktur und Bestattungstradition einer kleinen dörflichen Gemeinde im Einzugsgebiet des Zentralortes Alaca Höyük. Zu der Vergesellschaftung der Grabgeschenke ist abschließend anzumerken, dass bei Betrachtung der besser erhaltenen Bestattungen nicht zwingend geschlechtsspezifische Beigabentraditionen bzw. der soziale Status des Verstorbenen herausfiltriert werden können. Der Verf. folgt hier dem bereits von Jürgen Seeher zitierten Argument Ulrich Fischers, dass der Totenbrauch von den Lebenden gestaltet wird und somit deren Überzeugung reflektiert, wie der oder die Bestattete im Grab repräsentiert werden sollte56. Ebenso richtig scheint die Überlegung, dass vorrangig »männlich« konnotierte Beigaben wie Äxte oder Dolche auch Frauen ins Grab mitgegeben werden konnten, ohne dass sich der Wissenschaftler bemüßigt fühlen muss, komplexe Sozialtheorien zu konstruieren. J. Seehers Einsicht, das »[ein] Vater oder Großvater [...] seiner geliebten Tochter oder Enkelin seinen wertvollsten Besitz mit in die Ewigkeit gibt«57, ließe sich hypothetisch hervorragend auf den Befund beispielsweise aus Grab M-1-73 anwenden. Vergessen werden sollte hier nicht, dass es sich bei Kalınkaya-Toptaætepe um eine kleine bäuerliche Gemeinschaft handelt, deren materielle wie technische Ressourcen bestimmt nicht mit denen der Führungsschicht von Alaca Höyük vergleichbar waren. Einfache, z. T. misslungene Kopien von abstrakten und theriomorphen Standarten aus Alaca Höyük verdeutlichen dies. Die in Arbeit befindliche Gesamtvorlage der chalkolitisch-frühbronzezeitlichen Grabungsund Siedlungsfunde wird die bislang gewonnenen Erkenntnisse weiter vervollständigen und vertiefen.. Zusammenfassung: Der folgende Artikel behandelt die in den Jahren 1971 und 1973 ergrabenen frühbronzezeitlichen Bestattungen der extramuralen Nekropole von Kalınkaya-Toptaætepe, Bezirk Çorum. Im Zuge der vom Museum für Anatolische Zivilisationen in Ankara initiierten Rettungsgrabungen konnte der am Fuße des Toptaætepe beim Dorf Kalınkaya gelegene, bereits teilweise durch mehrere Raubgrabungen zerstörte Friedhof vor dem vollständigen Verlust bewahrt werden. Pithosgräber repräsentieren hier die am häufigsten vertretene Bestattungsform, jedoch sind in geringer Anzahl auch Steinkisten und einfache Erdgräber vertreten. Keramik, Schmuck und Metallbeigaben, die größtenteils in das späte dritte Jt. zu datieren sind, zeigen erwartungsgemäß deutliche Affinitäten zum frühbronzezeitlichen Fundbestand des unmittelbar benachbarten Alaca Höyük, aber auch Fertigungstraditionen weiter entfernt liegender zentralanatolischer Fundplätze wie Resuloþlu oder Balıbaþı kommen in den Grabfunden aus Kalınkaya zur Geltung. Von besonderem Interesse sind mehrere »rituelle« Gegenstände in Form von Stierstatuetten sowie einer abstrakt gestalteten Standarte, die Zeremonialgut, wie es beispielsweise aus Alaca Höyük oder Horoztepe bekannt ist, in einfacherer Form imitieren.. 56 57. Seeher a. O. (Anm. 8) 28 f. mit Anm. 42. Seeher a. O. (Anm. 8) 29..

(16) 22. thomas zimmermann. istmitt. Kalınkaya-Toptaætepe, a Chalcolithic through Early Bronze Age Settlement and Necropolis in Northern Central Anatolia: Burial Finds from the 1971 and 1973 Campaigns Abstract: The following article considers the finds from the Bronze Age graves excavated in the extramural cemetery of Kalınkaya-Toptaætepe in the district of Corum. Thanks to the salvage excavations initiated by the Museum of Anatolian Civilizations in Ankara, these burials near the village of Kalınkaya at the foot of Toptaætepe – partially destroyed by several illicit digs – were spared the throes of total destruction. Although it is the pithos burials that are most common among the graves, both stone cist graves and simple inhumations are represented in small numbers. Burial gifts of pottery, jewelry and metal implements – most of which can be ascribed to the late third millennium – quite naturally display strong affinities to the EBA grave inventories from the closely neighboring site of Alaca Höyük. Nevertheless, production methods characteristic of Central Anatolian sites further afield, such as Resuloþlu and Balıbaþı, are apparent among the Kalınkaya burial finds. Especially of interest are several »ritual« objects, including statuettes of bulls and a »standard« abstract in concept: simpler imitations of ceremonial goods known from Alaca Höyük and Horoztepe. Kalınkaya-Toptaætepe, Ïç Anadolu’nun Kuzeyinde Kalkolitik – Ïlk Tunç Çaþına Ait Yerleæim ve Nekropolü: 1971 ve 1973 Çalıæmalarında Ele Geçen Mezar Buluntuları Özet: Makalede, 1971 ve 1973 yıllarında Çorum ili, Kalınkaya-Toptaætepe yerleæme dıæı (extramural) nekropolünde ele geçen Ïlk Tunç Çaþı mezarları söz konusu edilmektedir. Anadolu Medeniyetleri Müzesi tarafından yürütülen kurtarma kazıları çerçevesinde, Kalınkaya köyü, Toptaætepe eteklerinde yer alan, önceden birçok kaçak kazıyla bozulmuæ durumdaki mezarlık yok olmaktan son anda kurtarılmıætır. Pitos mezarlar burada en çok temsil edilen mezar biçimini oluæturur, ancak daha az sayıda taæ sanduka ve basit toprak mezar da bulunmaktadır. Büyük çoþunluþu üçüncü bin yılın sonuna tarihlenebilecek keramik, takı ve maden mezar hediyeleri beklentiye uygun olarak yakın çevredeki Alaca Höyük’ün Ïlk Tunç Çaþı buluntu envanteriyle belirgin benzerlikler taæır; ancak Resuloþlu ve Balıbaþı gibi daha uzakta yer alan Orta Anadolu buluntu yerlerinin yapım teknikleri de Kalınkaya’daki mezar buluntularında kendini gösterir. Boþa heykelciþi ve soyut biçimli standart gibi örneþin Alaca Höyük ve Horoztepe’den bilinen törensel eæyanın basitleætirilmiæ kopyaları da özellikle ilginçtir..

(17) kalinkaya-toptaætepe: grabfunde. 57, 2007. 23. Abb. 12 Bronzene Stierfigurine aus beraubtem Grab. Vorläufiger Katalog der frühbronzezeitlichen Grabfunde Einfache Erdgräber 1) Grab M-1-73 SW-NO orientiert; rechtsseitiger Hocker; anthropologische Bestimmung: W?, infans II (etwa 13 J.). Beigaben: Nackenhakenaxt (Inv. 12-73) (Abb. 9 a). 2) Grab M-C-71 Körperbestattung, anthropologische Daten nicht vermerkt. Beigaben: kleine bronzene Stierstatuette (Inv. 100-71) (Abb. 11 a). 3) Grab M-20-73 SW-NO orientiert; rechtsseitiger Hocker; anthropologische Bestimmung: W, infans II (8,5 J.). Beigaben: zwei bronzene offene Armreife (Inv. 63-73. 64-73) (Abb. 10 d. e), eine bronzene Kolbenkopfnadel (unter Schädel) (Inv. 65-73) (Abb. 10 a), ein goldener Spiralring (an auf Brust liegender rechter Hand) (Inv. 67-73) (Abb. 10 c), Kette mit 37 scheibenförmigen Quarzitperlen (im Halsbereich) (Inv. 66-73) (Abb. 10 b). Steinkistengräber 4) Steinkistengrab, keine Nr. zugewiesen W-O orientiert; rechtsseitiger Hocker; außerhalb Steinsetzung bronzene Stierstatuette (Abb. 12). 5) Steinkistengrab, keine Nr. zugewiesen W-O orientiert; wenige Knochenfragmente Beigaben: Keramikscherben, Steinperle. Pithosgräber.

(18) 24. thomas zimmermann. istmitt. 6) Grab M-1-71 anthropologische Bestimmung: W, juvenis (etwa 18 Jahre). Beigaben: goldener Ohrstecker, 2 Bronzearmreife, 3 Bronzenadeln (Inv. 109-71. 105-71. 10671) (Abb. 5 e–g), 2 Ketten mit Glasfritteperlen; außerhalb kleiner riefenverzierter Tonbecher (Inv. 120-71) (Abb. 5 a), Tonidol, Stempelsiegel mit geometrischem Motiv. 7) Grab M-2-71 keine anthropologischen Daten Beigaben: 2 Bronzearmreife (Inv. 101-71. 114-71) (Abb. 6 e. f), Bronzenadel (Inv. 107-71) (Abb. 6 c); außerhalb kleine Henkeltasse, Kette mit Bronze- und Steinperlen, darunter Karneol und Uzonit (Inv. 108-71) (Abb. 8), 2 Bronzearmreife (Inv. 121-71. 122-71) (Abb. 6 d. g), Bronzenadel (Inv. 84-71) (Abb. 6 b), Bronzedolch (Inv. 87-71) (Abb. 6 a). 8) Grab M-8-71 keine anthropologischen Daten Beigaben: 2 Bronzenadeln (Inv. 111-71. 112-71) (Abb. 7 b. c), Bronzedolch (Inv. 115-71) (Abb. 7 a). 9) Grab M-10-71 keine anthropologischen Daten Beigaben: Kette mit Bronze- und Steinperlen. 10) Grab M-16-71 keine anthropologischen Daten Beigaben: Bronzearmreif. 11) Grab M-2-73 SE-NO orientiert; rechtsseitiger Hocker; anthropologische Bestimmung: M, maturus I (etwa 43 J.). Beigaben: außerhalb Bronzenadel. 12) Grab M-3-73 O-W orientiert; keine anthropologischen Daten. Beigaben: kleiner Becher, Kette mit Steinperlen. 13) Grab M-6-73 Bestattung in kleinem Wirtschaftgefäß; Hocker; anthropologische Bestimmung: M?, infans I (etwa 3 J.); in unmittelbarer Umgebung Knochenreste von drei weiteren Individuen (M?, W?, W?) Beigaben: kleine Schale (Inv. 69-73) (Abb. 4 a), Bronzering (Inv. 61-73) (Abb. 4 b). 14) Grab M-7-73 O-W orientiert; Hocker, anthropologische Bestimmung: W, adultus II (etwa 38 J.) Beigaben: Bronzenadel. 15) Grab M-9-73 SW-NO orientiert; keine Knochenreste dokumentiert. Beigaben: außerhalb Bronzenadel..

(19) 57, 2007. kalinkaya-toptaætepe: grabfunde. 25. 16) Grab M-10-73 W-O orientiert; anthropologische Bestimmung: M, adultus I; W, adultus I (etwa 27 J.). Beigaben: außerhalb kleine Henkeltasse (Inv. 70-73) (Abb. 5 b). 17) Grab M-13-73 SW-NO orientiert; keine Knochenreste dokumentiert. Beigaben: außerhalb Bronzenadel (Inv. 49-73) (Abb. 5 d). 18) Grab M-14-73 O-W orientiert; Hocker; anthropologische Bestimmung: M, adultus I (etwa 23 J.); in unmittelbarer Nähe W, adultus I (etwa 26 J.). Beigaben: außerhalb Bronzenadel (Inv. 75-73) (Abb. 5 c). 19) Grab M-15-73 O-W orientiert; keine Knochenreste dokumentiert. Beigaben: außerhalb kleiner Becher; Bronzenadel. Gräber ohne assoziierbare Beifunde: 20) Grab M-8-73 O-W orientiert; in unmittelbarer Nähe zum zerscherbten Pithos Knochen dreier Individuen; anthropologische Bestimmung: W, maturus I (etwa 44 J.); M, adultus II (etwa 39 J.), M, adultus II (etwa 35 J.). 21) Grab M-11-73 SW-NO orientiert; Hocker; anthropologische Bestimmung: M?, adultus II (30–40 J.); in unmittelbarer Nähe zum zerscherbten Pithos Knochen zweier weiterer Individuen: W, maturus I (etwa 44 J.); ?, infans II (etwa 11 J.). 22) Grab M-12-73 N-S orientiert; Hocker; anthropologische Bestimmung: W, adultus I (etwa 21 J.). 23) Grab M-13-73 SW-NO orientiert; keine Knochenreste dokumentiert. 24) Grab M-16-73 O-W orientiert; Hocker; anthropologische Bestimmung: W, adultus I (etwa 27 J.); in unmittelbarer Nähe zum zerscherbten Pithos Knochen eines weiteren Individuums: M?, infans I (etwa 2 J.). 25) Grab M-17-73 NW-SO orientiert; Hocker, anthropologische Bestimmung: W, maturus I (etwa 40 J.); in unmittelbarer Nähe zum zerscherbten Pithos Knochen zweier weiterer Individuen: M, adultus II (etwa 33 J.); Neugeborenes. 26) Grab M-18-73 N-S orientiert; keine Knochenreste dokumentiert. 27) Grab M-24-73 Anthropologische Bestimmung: W, adultus I (etwa 28 J.); M?, adultus II (etwa 33 J.)..

(20) 26. thomas zimmermann. 28) Grab M-25-73 Zerstörtes Pithosgrab; keine Knochenreste dokumentiert. 29) Grab M-26-73 Zerstörtes Pithosgrab; keine Knochenreste dokumentiert. 30) Grab M-30-73 O-W orientiert; keine Knochenreste dokumentiert.. istmitt.

(21)

Şekil

Abb.  1  Lage  des  chalkolithisch-frühbronzezeit- chalkolithisch-frühbronzezeit-lichen Siedlungsplatzes Kalınkaya-Toptaætepe in  Zentralanatolien
Abb.  2a  Kalınkaya-Toptaætepe – schematische Dar- Dar-stellung der Grabungsfl ächen von 1971 und 1973
Abb.  3  Gräber der extramuralen Nekropole in Auswahl: a  Grab M-20-73 – b  Grab M-4-71 – c  M-3-73 –  d  M-1-73
Abb.  4  Grab M-6-73: a  Ton – b  Bronze
+7

Referanslar

Benzer Belgeler

Activation of extracellular regulated kinases (ERKs) and c-Jun-N-terminal kinases (JNKs) with an increase in the heme oxygenase-1 (HO-1) protein was observed in FePP-treated

Toda-Yamamoto nedensellik testi sonuçlarına göre, Türkiye imalat sektörü için büyümeye dayalı ihracat hipotezinin geçerli olduğu, tarım, orman ve hayvancılık

 Üretim hattından elde edilen bakım verisi kullanılarak kritik bakım parçalarını yumuşak hesaplama algoritmalarıyla belirlenmesi, Güvenilirlik Mühendisliği

Bu yapıtta odak figür Umut başta olmak üzere hemen tüm figürler şiddeti fiziksel zevk için değil, zorunluluktan doğan ve toplumsal adaletin sağlanması için uygulanması

Cerrahi tedavi uygulanan lomber disk hernili bireylerin ağrı, anksiyete ve depresyon açısından uygun şekilde değerlendirilmeleri hastaların ameliyat öncesi, sırası ve

Ekstramedüller hemopoezise neden olur. Kırmızı kemik iliği yerine gevşek fibröz bağ

Kılınç, Watt ve Richardson (2012) Türkiye örnekleminde 1577 öğretmen adayı üzerinde yaptıkları çalışma sonucunda, öğretmen adaylarının öğretmenliği seçim