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Hildebrand Destanının Esas Motifleri ve Eski Cerman Vuruşma Tarzı Üzerine

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Academic year: 2021

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Dr. M. ŞÜKRÜ AKKAYA

Kann der Schwerpunkt des Hildebrandsliedes der Kampf zwischen dem Vater und dem Sohn-als ein echt germanisches Motiv gelten? Man trifft es wohl of t bei verschiedenen Völkern, dass Vater und Sohn, ohne sich zu erkennen, gegeneinander die Waffen erheben ? In Persien Zohrab und Rustam, bei den Griechen, Oidipus-Laios, bei den Indern Vischnu-Naraka. Aber das Motiv, dass der Vater den Sohn tötet, ist selten anzutreffen. Es ist bemerkenswert, dass das Motiv eines Kampfes Vater und Sohn bei anderen Völkern nicht so sehr verbreitet ist, waehrend man es in türkischen Erzaehlungen sehr haeufig antrifft: in den Erzaehlungen Dede Korkuts, dir alttürkische Heldensagen in 12 Erzaehlungen darstellen, und in den ganzen tür-kischen Welt, d. h. von den Altaigebirgen bis Istanbul und in anderen Laendern. Wenigstens die Haelfte dieser uralttürkischen Erzaehlungen stellen einzig und allein Uneinigkeiten, Feindschaf ten und Kaempfe zwischen Vater und Sohn dar ı.

Trotz alledem waere es ein Wagnis zu behaupten, dass zwischen dem Hildebrandsliede und den Erzaehlungen Dede Korkuts irgend eine Beziehung bestünde. Die angeführten Momente geben aber dem Beob-achter unwillkürlich folgendes zu beden ken :

a) Die kulturellen Berührungen der Hunnen mit den Germanen erstrecken sich über die Dauer von drei Generationen 2.

b) Als diese Beziehungen um die Mitte des 5. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichten, waren Heldenlieder auch bei den Hunnen beliebt.

c) An den Höfen der Hunnen wurden -wenn auch als Geiseln-römische, und besonders germanische, Edelknaben erzogen, und daher spielt Attilas Hof sowohl im Hildebrandslied als auch im Walthari= und Nibelungenlied eine wichtige Rolle.

Unter den Erzaehlungen Dede Korkuts aehnelt die Il. dem Hildebrandslied am meisten. Der übereinstimmende Inhalt ist wie folgt:

Herrn Prof. Walther Ruben muss ich für die Erlaubnis zur Benutzung seiner Arbeit «über die Erzaehlungen Dede Korkuts», die von der Sprachgesellschaft dem-naechst veröffentlieh werden soll, meinen verbindlichen Dank aussprechen.

2 Die ersten Berührungen fanden im Jahre 373 n. Chr. statt und der letzte

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600 M. ŞÜKRÜ AKKAYA

Salur Kazan Khan wird auf einer Jagd müde und schlaeft. Der Tekfur (Christl. Fürst) erfaehrt es, überfaellt ihn, nimmt ihn gefangen und haelt ihn in einem Kerker gefangen.

In dem Lande Kazan Khans aber weiss niemand darüber Bescheid, ob der Khan lebe oder tot sei. Mittlerweile waechst sein kleiner Sohn Uruz heran und erfaehrt, dass sich sein Vater in Gefangenschaft befin-de. Er bittet seine Mutter und seinen Onkel um Erlaubnis, den Vater zu retten. Er sammelt Soldaten und zieht aus. Unterwegs erobert er eine Kirche, die auf einem steilen Falsen steht. Tekfur erfaehrt es ; er und seine Leute beschliessen, Khazan Khan dem Feind entgegenzustel-len. Zu diesem Zwecke wird der Khan ausgerüstet und mit verschie-denen Waffen versehen. Tekfur gibt ihm seine eigenen Soldaten mit. Die beiden Heere stehen einander gegenüber. Khazan Khan reitet vor und fordert den Gegner zum Einzelkampf heraus. Schon beim ersten Zwiekampf erfaehrt er, dass der Führer des Heeres, der einen Schimmal reitet, sein Sohn sei, und spricht leise vor sich hin : "Gottlob, mein Jüngling ist ein Mann geworden„ , aber er gibt sich nicht als Vater zu erkennen. Khazan Khan besiegt hintereinander drei Gegner und fordert jedesmal, dass der Führer selbst gegen ihn antreten solle.

Die Zügelriemen des Schimmels hielt Oruz, Onkel fest. Aber der junge Mann liess auf einmal sein Pferd losspringen und verwundete seinen Vater an der Schulter, indem er mit dem Schwerte dessen Pan-zer durchhieb. Als Uruz zum zweiten Hieb ausholte, sprach der Vater : "O du mein Sohn, das Licht meines finstern Auges. Mein Held Uruz, mein Reck Uruz ? Mein Sohn verschone deinen weissbaertigen Vater,,. Daraufhin wallte die Liebe im Sohne auf und seine schönen schwar-zen Augen füllten sich mit Traenen, er sprang vom Pferde herab und küsste die Hand seines Vaters. Nun schlugen beide das feindliche Heer und kehrten nach dem Lande der Oguzen zurück.

Demnach stimmen die beiden Epen in folgenden Punkten überein : 1. Eine vornehme Persönlichkeit, die bei dem eigenen Volke hohes Ansehen geniesst, geraet in die Gefangenschaft von Leuten, die sowohl in völkischer als auch religiöser Hinsicht ihnen fremd, ja sogar feind-lich sind.

2. Diese vornehme Persönlichkeit hat eine Frau und einen kleinen Sohn in der Heimat.

3. Ob diese Persönlichkeit lebe oder tot sei, darüber weiss man nichts genaueres, doch neigt man zur Annahme, dass sie tot sei.

4. Die beiden feindlichen Heere stehen einander gegenüber ; der Aeltere der Aufforderer, erfaehrt durch Fragen, dass der Gegner sein Sohn ist.

5. Der Altere ist praechtig ausgerüstet und verfügt über ver-schiedene Waffen.

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ÜBER DIE HAUPTMOTIVE DES HILDEBRANDSLIEDES 601 6. Der Alte erfaehrt, dass der Gegner sein Sohn sei, aber zu-naechst gibt er sich nicht zu erkennen.

Sonstige Eigentümlichkeiten sind folgende :

a) Als Hildebrand erfaehrt, dass der Gegner sein Sohn sei, ver-sucht er ihn zur Verstaendigung zu bewegen ; es gelingt ihm jedoch nicht, weil sein Sohn ihm keinen Glauben schenkt. Heldenstolz siegt über die Vaterliebe und laesst ihn seinen Sohn töten.

Dagegen bleibt Khazan Khan, der seine ruhmreichen Gegner gleich mit dem ersten Schlag besiegt, seinem unerfahrenen jungen Sohn gegen-über passiv.

Uruz zieht gegen seinen unbekannten Feind los uod greift ihn an, aber in dem Augenblick, wo der Gegner "verschone deinen weissbaer-tigen Vater„ sagt, schenkt er ihm, ohne zu überlegen, Glauben.

b) Eine andere Eigentümlichkeit besteht darin : im germanischen Epos bildet der Wunsch, die schönen Waffen des Gegners zu besitzen, eine gewisse Rollen, im türkischen Epos dagegen ist mit der Besiegung des Gegners nicht auch die Aneignung seiner Waffen erstrebt.

Die altgermanische Kampfweise

Es handelt sich um die Kampfweise zweier Recken, die als Re-praesentanten der beiden einander gegenüber stehenden Heere auftreten. Es ist interessant, dieselbe Kampfweise, die man besonders bei den Persern antrifft, die aber in der deutschen Literaturgeschichte im all-gemeinen als altgermanisch bezeichnet wird, auch in den alttürki-schen Epen sehr haeufig anzutreffen.

Da der Originaltext des Hildebrandsliedes lückenhaft ist und der letzte Teil fehlt, bleibt die Kampfweise im Dunkeln. Ess wird nun erzaehlt, dass die Reiter zuerst ihre Speere werfen, dann mit den Schwertern aufeinander loschlagen und durch heftige Schlaege die bemalten Schilde zerhauen. Damit bricht die Erzaehlung ab. Nach aus anderen Quellen ergaenzten Texten naehern sie sich einander mit schweren Schritten, die Aexıe klingen, Hildebrand durchbohrt den Panzer Hadubrands mit dem Schwerte und steckt es schliesslich an seine Hüfte.

Auch in dem Waltharilied, das rund 100 Jahre spaeter und in lateinischer Sprache abgefasst ist, werden die Kaempfe des Haupthel-den Walther in der bekannten Art geschildert ; die Gegner bekaemp-fen einander, bald zu Pferd, bald zu Fuss, mit leichten Geren und starken Speeren, mit Schwertern und giftigen Pfeilen, langen, eisernen Stangen und anderen Waffen.

Nun sehen wir die gleiche Art des Zweikampfes in den bekannten Proben der türkischen Epen von Radloff, sowie in den oben genannten epischen Erzaehlungen Dede Korkuts und in dem historischen Helden-

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602 M. ŞÜKRÜ AKKAYA

romane Danişmendnâme geschildert, der allerdings nur Mittelanatolien zugehört °.

In der neunten Erzaehlung Dede Korkuts 2 tref fen Emren, der Sohn Begils, und Tekfur aufeinander. Darauf waegen sie sich mit den Schwertern, die dabei zerbrechen, dann bringen sie einander Stichwun-den an der Brust bei, zu Pferd versuchen sie es, greifen an, waegen sich, und endlich behaelt Tekfur die Oberhand, der Jüngling fleht zu Gott, Gott verleiht ihm die Kraft von vierzig Maennern, und dadurch beşiegt er den unglaeubigen Fürsten.

Bei dieser Schilderung des Kampfes, wo die Gegner fast über-menschliche Kraft anwenden und sich heldenhaft schlagen, fallen fol-gende Eigentümlichkeiten auf :

a) Der Alte besiegt zunaechst den jungen Mann. b) Die Kaempfenden bringen einander Stichwunden bei. c) Der junge Mann wird endlich durch göttliche Hilfe Sieger. Die Motive a und b erinnern an die Schilderungen des Hilde-brandliedes. c dagegen beweist nur die gleiche Veraenderung : Wie die altdeutschen Sagen der heidnischen Zeit, spaeter christliche Faer-bung annehmen, so hat auch das alttürkische Epos religöse Momnte aufzuweisen. In dieser Hinsicht bietet es daher keine weitere Eigen-tümlichkeit.

Im Danischmendnâme ist aber Verlauf Kampfes noch deurticher zu beobachten. In dem 12. Abschnitt des Heldenromanes heisst es : Die Trompeten rufen zum Kampf, die Soldaten springen aufs Pferd, Melik Gazi rüstet sich und nimmt seine Waffen auf, reitet vor der Front des feindlichen Heeres auı und ab und fordert den Feind zum Kampf heraus. Schartin reitet hochmütig vor und greif Danischmend mit dem Speer an, Danischmend wehrt ihn mit seinem eigenen Speere

ab. Der Versuch wird 60 mal wiederholt. Nun k ommt Danischmend an die Reihe anzugreifen, er reitet gegen den Unglaeubigen und führt mit der Keule einen Schlag gegen das Haupt des Feindes, doch dieser waehrt den Schlag mit dem Schild ab. Da der Kampf zu Pferd zu keiner Entscheidung führt, steigen sie ab und binden ihre Waffen auf die Pferde fest. Nun nehmen sie den Kampf auf. Schartin greift an, als Fürst Danischmend an der Reihe war anzugreifen, fasste er den Gürtel des Unglaeubigen fest und warf den Gegner zu Boden. Gleich setzte er sich auf die Brust des Feindes und trennte ohne Erbarmen dessen Haupt ab.

Eine n-ue Handschrift dieses, in wissenschaftlichen Kreisen verhiiltnismiissig wenig bekannten, historischen Beldenromanes ist kiirzlich in Sivas aufgetaucht und von unserer Fakulffit erworben worden. leh hoffe bei der naechsten Gelegenheit sie im Rahmen des Üblichen zu besprechen.

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