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ALMANYA BASIN DEĞERLENDİRMESİ TS-BER/2015/25

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ALMANYA BASIN DEĞERLENDİRMESİ

TS-BER/2015/25

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"Kein Land greift sein Volk an"

Von Dirk-Oliver Heckmann Deutschlandfunk, 12.10.2015

Der türkische Botschafter in Deutschland, Hüseyin Karslioglu, hat den Vorwurf zurückgewiesen, die Regierung sei zumindest mitverantwortlich für den blutigen Anschlag in Ankara. Karslıoğlu sagte im Deutschlandfunk, "solche Aussagen schüren nur Konflikte und Hass innerhalb der Gesellschaft".

Zu solch einem Terroranschlag wie jetzt in Ankara seien mehrere Organisationen fähig, sagte der Botschafter. Neben der IS-Miliz seien die kurdische Arbeiterpartei PKK und die Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front DHKP dazu in der Lage. "Ohne konkrete Beweise ist eine Schuldzuweisung nicht richtig", sagte Karslıoğlu mit Blick auf Anschuldigungen, die Regierung oder Präsident Erdogan trage eine Mitschuld. "Es werden immer wieder Angriffe von Terrororganisationen gemacht, da muss man sehr vorsichtig sein", sagte Karslıoğlu. (Anmerkung der Online-Redaktion: Wir haben in dieser Zusammenfassung des Interviews einen eigenen Fehler korrigiert.)

Der Wahltermin stehe trotz des jetzt aufgeheizten Klimas im Land, sagte der türkische Botschafter. "Wir haben Vertrauen in demokratische Grundwerte." Wahlen seien die

"Grundbasis der Macht".

Das Interview mit Hüseyin Avni Karslıoğlu in voller Länge:

Dirk-Oliver Heckmann: Sie wollten demonstrieren, und zwar für Frieden und für eine Verhandlungslösung, die tausenden von Menschen, die am Samstag in der türkischen Hauptstadt Ankara zusammenkamen. Doch plötzlich detonierten zwei gewaltige Sprengsätze. Das Resultat: fast 100 Tote, Stand jetzt, hunderte Verletzte und ein innenpolitisches Klima, das zum Zerreißen gespannt ist. Am Telefon begrüße ich den Botschafter der Republik Türkei in Deutschland, Hüseyin Avni Karslıoğlu. Guten Tag, Herr Karslıoğlu.

Hüseyin Avni Karslıoğlu: Guten Tag, Herr Heckmann.

Heckmann: Der Ministerpräsident Davutoglu, der hat gesagt, bei den Urhebern könnte es sich um den Islamischen Staat handeln, um zwei linksterroristische Gruppierungen, oder um die PKK. Die PKK verübt also einen Anschlag auf prokurdische Demonstranten. Zumindest ist das eine der Thesen der Erdogan-Regierung. Ist das nicht eine bizarre These?

Karslıoğlu: Nun, zuallererst möchte ich den Familienangehörigen der Opfer und den Verwundeten des Terroranschlags mein tiefes Beileid aussprechen, denn es ist der größte und mit den meisten Opfern geschehene Terroranschlag in unserer Republik.

Und, wie Sie auch erwähnten, es gibt um die 100 Menschen, die getötet wurden, und Hunderte von Menschen, die verletzt sind. Das ist ein Terroranschlag, den wir betrachten wie in Madrid in 2004 oder in London, und die Sicherheitsexperten arbeiten intensiv, um den Terroranschlag aufzuklären. Die Beweise werden sorgfältig aufgesucht und ausgewertet.

Nun, auf Ihre Frage eingehend, möchte ich betonen, dass die Aussage des Ministerpräsidenten schlicht die Terrororganisationen aufzählt, die früher schon

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Terroranschläge ähnlich dem in Ankara verübt haben und zu einem solchen Anschlag fähig sind. Wenn man betrachtet, dass Terroranschläge in Diyarbakir und Suruc früher von der DH, oder wie Sie sagen IS, verübt wurden und die PKK in den letzten Monaten über 150 Polizisten, Sicherheitsorgane, Soldaten ermordet haben, so wie die Auftragsmörder von Syrien der Diktatur Assads und die DHKP, eine marxistisch- leninistische Organisation, die 2003 in Ankara in der amerikanischen Botschaft einen Wachmann getötet haben - all die haben die Fähigkeiten. Der Ministerpräsident hat nicht gesagt, der- oder derjenige. Es wird intensiv gearbeitet.

Heckmann: Und Sie halten das auch für möglich, Herr Botschafter? Der Vorsitzende der prokurdischen HDP, Demirtas, den wir gerade gehört haben, der sieht das völlig anders. Er spricht von einem Angriff des Staates auf das Volk und er fügte an: "Ihr seid Mörder, an Euren Händen klebt Blut." Was halten Sie von dem Vorwurf, die Regierung Erdogan sei verantwortlich oder zumindest mitverantwortlich für diesen blutigen Anschlag?

Karslıoğlu: Sehen Sie, die Täter werden noch ermittelt und ohne konkrete Beweise ist eine Schuldzuweisung nicht richtig. Solche Aussagen schüren nur Konflikte und Hass innerhalb der Gesellschaft. Also uns bleibt nichts anderes übrig, als die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten, die nötig sind, um diesen grauenvollen Einsatz aufzuklären.

Heute Morgen gab es erste Indizien, wer es sein könnte, die auf die IS hinweisen. Aber ohne sicher zu sein, wer es gemacht hat, wie er es gemacht hat, sind solche Anschuldigungen nicht richtig.

Heckmann: Aber es gibt auch viele politische Beobachter, die sagen, Erdogan habe ein Klima geschaffen, das solche Anschläge begünstigt. Er mache politische Gegner und auch Journalisten zu regelrechten Feinden und auch die kurdische Opposition.

Karslıoğlu: Sehen Sie, wir kämpfen in der Türkei gleichzeitig gegen Terrororganisationen wie die PKK, wie den IS, wie der DHKP, eine revolutionäre marxistische Organisation. Die alle sind auch in der EU, in Deutschland als Terrororganisationen angesehen. Der Kampf wird innerhalb des demokratischen Systems geführt. Das ist kein einfacher Prozess, das sehen wir ein. Und wir dürfen auch nicht vergessen, dass dieses Klima, von dem Sie sprechen, vor allem durch den Aufruf zum generellen Aufstand durch die PKK und die darauffolgenden Anschläge vor den letzten Parlamentswahlen, die wir am 7. Juni hatten, dass es da einen Aufruf gab, einen Aufstand in Gang zu setzen. Aber ich möchte in diesem Moment jetzt keine Spekulationen und unnötige Kommentare abgeben, denn der Schmerz sitzt noch tief gegenüber unseren Opfern und es ist auch respektlos gegenüber diesen Menschen, die gestorben sind, solche Spekulationen zu machen.

Heckmann: Es gab mal so eine Art Friedensprozess zwischen der Regierung und der PKK. Davon ist jetzt natürlich nicht mehr die Rede. Die PKK, die hat aber jetzt in diesen Tagen faktisch eine Waffenruhe angeboten. Die Kämpfe, auch die Angriffe des türkischen Militärs auf die PKK-Stellungen, die gehen unvermindert weiter. Wäre es jetzt nicht Zeit, inne zu halten und diese Angriffe zu beenden?

Karslıoğlu: Sehen Sie, kein Land greift sein Volk an. Solche Spekulationen, die die PKK macht, ich mache Frieden, ich mache Waffenstillstand, ich mache dies und jenes, muss gesehen werden. Solche Bemerkungen muss man in die Tat umsetzen. Vor den letzten Wahlen, wie ich eben sagte, haben sie einen generellen Aufstand angewiesen.

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Jeden Moment können sie etwas anderes tun. Also mit Terrororganisationen, da muss man sehr sachte sein, und das hat auch Deutschland in der Vergangenheit miterlebt mit den Roten Brigaden und der RAF. Deswegen ist es abzuwarten. Es werden immer wieder Angriffe von diesen Organisationen, von diesen Terrororganisationen gemacht, und da muss man sehr vorsichtig sein. Kein Land bekämpft sein eigenes Volk.

Heckmann: Am 1. November sollen die Neuwahlen wie geplant stattfinden. Ist es denn eigentlich aus Ihrer Sicht wirklich vorstellbar, dass in einem solchen Klima diese Wahlen stattfinden?

Karslıoğlu: Die Wahlen und der Wahlkalender geht nach wie vor weiter. Die Wahlen auch hier in Deutschland haben am 8. Oktober, also vor ein paar Tagen hier begonnen und es wird nach wie vor weitergehen, der Wahlkalender. Wir haben Vertrauen in die demokratischen Grundwerte und die Wahlen sind wie in allen demokratischen Ländern die Grundbasis für die Macht, und wenn das Volk seine Stimmen abgibt, dann ist es gut so. Ich lade Sie auch gerne ein, eines der Wahllokale in Deutschland zu besuchen und sich ein Bild davon zu machen, wie es geht und wie alle Parteien mit ihren Vertretern dort vertreten sind.

HİÇBİR ÜLKE KENDİ HALKINA SALDIRMAZ

Türkiye’nin Almanya Büyükelçisi Hüseyin Avni Karslıoğlu hükümetin Ankara’daki kanlı saldırıyla ilgili en azından kısmen sorumlu olabileceği yönündeki asılsız iddiaları net şekilde reddetti. Karslıoğlu „böyle ifadeler ancak toplum içindeki çatışma ve nefreti körüklemek amacıyladır“ diye ekledi.

Büyükelçi Ankara’daki büyüklükte bir terör saldırısının ancak birden çok örgütün işi olabileceğini düşünüyor. İŞİD’in yanısıra PKK ve sol radikal DHKP-C’nin de bunu yapabilecek kapasitede olduğunu ifade ediyor. Ancak net veriler olmadan suçlama yöneltmek uygun olmaz diye de ekliyor. Seçim tarihinin ülkede artan tansiyona rağmen değismeyeceğini belirten Büyükelçi, demokratik değerlere inanıyoruz ve seçimler demokratik gücün temelini oluşturur ifadelerini kullandı.

Hüseyin Avni Karslıoğlu’yla telefonda gerçeklestirilen söyleşinin tam metni şöyledir:

Heckmann: Başbakan Davutoğlu Ankara’daki saldırının sorumluluğunun İŞİD’in yanısıra iki sol örgütte olabileceğini ima etti. Bunlardan biri PKK. Hükümetin PKK’nın Kürt yanlısı göstericilere saldırabileceği yönlü bu tezini garip bulmuyor musunuz?

Karslıoğlu: Öncelikli olarak kurbanların ve yaralılarin kendilerine ve ailelerine başsağlığı ve geçmiş olsun diliyorum. Sözkonusu terör saldırısı Cumhuriyet tarihimizin en büyük çaplı ve kayıplı eylemidir. Bahsettiğiniz gibi 100’den fazla insan maalesef hayatını kaybetmiş, yine yüzlerle ifade edilecek yaralılar mevcuttur. Bu olay 2004 Madrid veya Londra’yla mukayese edilebilecek nitelikte bir saldırı olup güvenlik güçleri faillerini açığa çıkarmak için yoğun şekilde uğrasmaktadırlar. Saldırıya dair tüm deliller özenle incelenmektedir.

Sorunuza dönersek; Başbakanımızın bahsettiği örgütler daha önce benzeri saldırılar düzenlemiş ve düzenlemeye muktedir örgütlerdir. Bakıldığında Diyarbakır ve Suruç’un arkasında İŞİD varken, PKK da son aylarda 150 polis, asker ve güvenlik gücümüzü öldürmüştür. DHKP-C’nin 2003’te Ankara’daki Amerikan Elçiliği’nde bir görevliyi

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öldürdüğünü biliyoruz. Başbakan ayrıca şu örgüt yaptı da demedi, konuyla ilgili araştırmalar yoğun şekilde devam ediyor.

Heckmann: Bu ihtimali olası görüyor musunuz, sayın Büyükelçi? HDP Başkanı Demirtaş tam aksini söylüyor. Devletin halkına saldırdığını iddia ediyor ve halkın kanının devletin eline bulaştığını söylüyor. Hükümetin tümüyle ya da kısmen sorumlu olabileceği iddiaları için ne dersiniz?

Karslıoğlu: Bakınız, failler inşallah en kısa zamanda tespit edilecek. Yeterli kanıt olmadan suçlama yöneltmek yanlıştır. Bu tarzda ifadeler bir toplumda sadece çatışma ve nefret ortamını körükler. Bizlere ise bu korkunç olayın fail ve detaylarının açıklığa kavuşturacak çalışmaların sonuçlarını beklemek düşer. Bu sabah İŞİD olabilecegi yönünde kuvvetli bazı ilk bulgulara ulaşıldı, ancak kimin yaptığı noktasında kesin emin olmadan bu tarz suçlamalarda bulunmak uygun olmaz.

Heckmann: Ancak birçok siyaset gözlemcisi Erdoğan’ın yarattığı gergin siyasi ortamın böylesi bir saldırıya zemin hazırlayabileceğini söylüyor. Siyasi muhaliflerin ve basın mensuplarının keza Kürt muhalefetin düşmanlaştırıldığı bir ortamı kastediyorlar.

Karslıoğlu: Bakınız, bizler Türkiye’de PKK, İŞİD, DHKP-C gibi terör örgütleriyle eş zamanlı bir mücadele yürütüyoruz. Bu örgütlerin üçü de Almanya’da da terör örgütü kategorisindedir. Verilen mücadele demokratik sistemin sınırları içinde yürütülmektedir.

Bu kolay bir süreç değildir. Unutmamalıyız ki bahsini ettiğiniz mevcut tansiyon 7 Haziran seçimleri sonrası PKK’nın yeniden silahlı bir başkaldırıya girişmesiyle oluşmuştur. Ancak şu an spekülasyonlar yapmak ve acımız bu denli taze ve derinken gereksiz demeçlerde bulunmak istemiyorum, hayatını yitiren kişilere karşı saygısızlık olacağı kanısındayım.

Heckmann: Bir zamanlar hükümet ve PKK arasında süregelen bir barış süreci vardı.

Artık bu rafa kalktı. PKK taktiksel açıdan ateşkes ilan etti. Ancak askeriyenin saldırıları devam ediyor. Şimdi bu saldırıları sonlandırmanın vakti değil mi?

Karslıoğlu: Bakınız, hiçbir ülke kendi halkına saldırmaz. PKK’nın yaptığı çeşitli spekülasyonlar, mesela barış yapıyorum ya da ateşkes ilan ediyorum gibi, doğru anlaşılmalıdır. Bu ifadeleri uygulamaya koymak önemlidir. Biraz önce ifade ettiğim gibi seçimler öncesinde bir genel kalkışma ilan ettiler. Her an fikir değiştirebiliyorlar. Yani terör örgütleriyle ilgili tavır alırken çok dikkatli ve net olmak lazım, Almanya da geçmişte bazı benzer tecrübeler yaşadı. Beklemekte fayda var, maalesef bu örgütler saldırılarına bir şekilde devam ediyorlar. Hiçbir ülke kendi halkıyla kendi vatandaşıyla savaşmaz.

Heckmann: 1 Kasım’da seçimler planlandığı gibi gerçekleşecek. Sizin bakış açınıza göre mevcut gergin atmosfer seçimler için uygun mudur?

Karslıoğlu: Seçimler ve seçim takvimi öngörüldüğü şekliyle ilerler. Almanya’daki oy kullanma süreci örneğin 8 Ekim’den bu yana başladı bile, Almanyalı Türkler planlandığı şekilde oylarını kullanıyorlar. Bizim demokrasinin temel değerlerine güvenimiz vardır ve seçimler tüm demokratik ülkelerde gücün meşru temelini oluştururlar. Halkın oy vermesi iyidir. Sizi Almanya’daki seçim noktalarını ziyarete davet ediyoruz, böylelikle sandık başında ortamın nasıl olduğunu ve tüm partilerin ne şekilde temsil edildiklerini bizzat gözlemleyebilirsiniz.

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Europa braucht die Türkei

Von GÜNTER VERHEUGEN Frankfurter Rundschau, 20.10.2015

Die EU sollte das Land als Beitrittskandidat akzeptieren. Und es auf dem Weg der Modernisierung begleiten. Das meint der langjährige deutsche EU-Kommissar Günter Verheugen in seinem Gastbeitrag.

Die unendliche, besser gesagt die unendlich frustrierende Geschichte der Beziehungen zwischen der Europäischen Union (EU) und der Türkei nimmt gerade eine neue Wendung. Nach jahrelangem Türkei-Bashing dämmert es den Verantwortlichen in Brüssel und Berlin: Die Bewältigung der Zuwanderung kann ohne die Türkei nicht gelingen. Wir brauchen die Türkei dazu mehr als die Türkei uns.

Lange war die dauerhafte und feste Verankerung der Türkei in die westlichen Bündnisstrukturen ein strategisches Muss. Deshalb wurde die Türkei bereits Anfang der sechziger Jahre assoziiert und das geschah, wie der damalige Kommissionspräsident Walter Hallstein (CDU) in Ankara unzweideutig feststellte, mit Blick auf eine künftige Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Für die Bundesrepublik Deutschland gab es damals noch ein wirtschaftliches Argument:

Türkische Arbeitskräfte wurden dringend gebraucht, Deutschland ließ sie visumfrei einreisen. Im Ergebnis haben wir eine große türkische Gemeinschaft in Deutschland, so dass das Auf und Ab in der europäischen Türkeipolitik immer auch eine innenpolitische Komponente hat. Erst 1999 konnte sich die EU entschließen, die Türkei als Beitrittskandidaten zu akzeptieren. Damals war klar: Die EU ist kein Klub von christlichen sondern von europäischen Staaten. Und die entscheidende Messlatte ist nicht die geographische Verortung oder die Religion sondern die Verpflichtung auf Werte, auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte. 1999 war allen Beteiligten sehr bewusst, dass die strategische Bedeutung der Türkei für Europa eher noch gewachsen war. Ein Blick auf die Landkarte genügte, um zu sehen, dass die Türkei für Europa einen Schutzwall darstellt. Würde sie zerfallen oder fundamentalistisch werden, hätten wir den Gefahrenherd Nahost direkt an unseren Grenzen. Damals setzten die Verantwortlichen auch darauf, dass Demokratie und Islam keine Gegensätze sein müssen. Tatsächlich ist es so, dass wir uns in der Welt von heute glücklich schätzen müssten, mit einem Land mit muslimischer Bevölkerung eng verbunden zu sein, das unsere Werte teilt. Die Türkei ist der natürliche Gegenentwurf zum islamischen Gottesstaat, und wir sollten das stärkste Interesse haben, die Türkei auf ihrem Weg der Modernisierung oder Europäisierung verlässlich zu begleiten. Aber genau das tat die Europäische Union über viele Jahre eben nicht. Verantwortlich dafür ist die Bundesrepublik Deutschland unter Führung von Angela Merkel, im Bunde mit Frankreich.

Verlangsamung des Reformtempos

Die Verlangsamung des Reformtempos in der Türkei setzte ein, als die Signale aus dem europäischen Staatenbund widersprüchlich wurden und das Ziel der Vollmitgliedschaft der Türkei von Merkel faktisch aufgegeben wurde. Jeder täte gut daran, sich zu

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erinnern, dass die Türkei in den ersten Jahren der Regierung Erdogan (nach 2002) eine Reformdynamik entwickelt hatte, die hinter den EU-Beitrittskandidaten in Ost- und Mitteleuropa nicht zurück blieb. Aber was soll eine türkische Regierung mit einer deutschen Haltung anfangen, die darin besteht, dass die Bundeskanzlerin sagt, EU- Vereinbarungen würden eingehalten, dieselbe Bundeskanzlerin aber in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der CDU erklärt, die Türkei gehöre zu einem anderen Kulturkreis und passe nicht zur EU. Obwohl der Islam zu Deutschland und zu Europa gehört, wie das Christentum, wie das Judentum. Alle Argumente der Beitrittsgegner sind angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Krisenregion Nahost wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Die Türkei stemmt derzeit 2,5 Millionen Flüchtlinge, ist jung, hat das größte Wachstumspotential in Europa. Immerhin: Jetzt, wo die Türkei gebraucht wird, um uns die Flüchtlinge sozusagen vom Hals zu halten, werden halbherzige Angebote gemacht. Der Solo-Auftritt der Bundeskanzlerin in der Türkei wirft unabhängig von dem obligaten innenpolitischen Begleitgetöse die Frage auf, welche Türkei-Strategie sie (und die gesamte EU) wohl hat. Richtig wäre es, alle Unklarheiten zu beseitigen: also die Beitrittswürdigkeit der Türkei außer Zweifel zu stellen, einen Zeit- und Maßnahmenplan für die notwendigen Reformen zu vereinbaren und die öffentliche Meinung in der EU auf das Notwendige vorzubereiten. Wer Einfluss auf die Türkei nehmen will, kann dies nur als verlässlicher Partner tun, aber nicht als halbherziger Spieler, der nur auf Sicht fährt.

Noch immer will die Mehrheit der Türken zur EU gehören; sie glaubt aber nicht mehr, dass es zur EU-Mitgliedschaft kommen wird. Warum also Reformen durchstehen?

Nicht alle Reformen wären für die EU-Mitgliedschaft notwendig, aber eine echte Vorbereitung auf die EU krempelt alles um. Denn dass noch viel zu tun ist in der Türkei, steht außer Frage. Wir haben als Europäer nicht sehr viele Aufgaben von weltpolitischer Bedeutung, die wir alleine lösen können, ja müssten. Eine ist die Zukunft des postsowjetischen Raums und wir sind gerade dabei, unseren Einfluss auf Null zu bringen, weil uns der Mut zu einer eigenen Politik fehlt. Die andere Aufgabe betrifft die Türkei. Kleine Geschenke, die wir als „Zugeständnisse“ verkaufen, werden nicht helfen. Heute sind politischer Mut und strategische Weitsicht gefragt.

Günter Verheugen ist Honorarprofessor an der Europa-Universität Frankfur/O Viadrana. Zuvor war der Sozialdemokrat langjähriges Mitglied der Europäischen Kommission und dort zunächst als EU-Kommissar zuständig für die EU-Erweiterung, anschließend als Vize-Präsident für Unternehmen und Industrie.

AVRUPA’NIN TÜRKİYE’YE İHTİYACI VAR

AB Türkiye’yi aday üye olarak desteklemeli ve modernleşme sürecinde eşlik etmeli.

Uzun yıllar AB Komiserliği de yapmış olan Günter Verheugen’ın konuk yazar olarak ortaya koyduğu temel fikir budur.

Bitmek bilmeyen ve beyhude bir hikaye olan Türkiye- Avrupa Birliği (AB) ilişkileri şu sıralar yeni bir dönemeçte. Uzun yıllardır süregelen Türkiye’nin küçümsenmesi sonrasında Brüksel ve Berlin’deki sorumluların aklı başına geliyor: Mülteci krizinin

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aşılması Türkiyesiz başarılı olamayacak. Bizim Türkiye’ye Türkiye’nin bize olduğundan daha fazla ihtiyacımız var.

Uzun zamandır Türkiye’nin Batı ittifakının mekanizmalarına kalıcı ve kuvvetli şekilde bağlı olması stratejik bir mecburiyetti. Bu yüzden Türkiye’nin katılımı daha 60’lı yılların başında öngörülmüştü. Dönemin Komisyon Başkanı CDU’lu siyasetçi Walter Hallstein Ankara’ya net şekilde gelecekte bir Avrupa Ekonomik Topluluğu üyeliği perspektifi ortaya koymuştu. Federal Almanya açısından o dönemde ekonomik bir argüman ağır basmaktaydı: Türk işgücüne büyük ihtiyaç sözkonusuydu ve Almanya Türklerin vizesiz girişine izin veriyordu. Bunun sonucunda da Almanya’da ciddi büyüklükte bir Türk toplumu meydana geldi, böylelikle Avrupa’nın Türkiye siyasetindeki iniş çıkışlar Almanya açısından daima bir iç siyasi mülahaza da oluşturmaktadır. Ancak 1999’da AB Türkiye’yi resmen aday üye olarak kabul edebildi.

O zamanlar açık olan birşey vardı: AB bir Hristiyan kulübü değil, Avrupalı devletler kulübüdür. Ve belirleyici olan ölçü birimi coğrafi lokasyon ya da din değil, demokrasi, hukuk devleti ve insan hakları gibi değerlere uyumdu. 1999’da tüm katılımcılar Türkiye’nin Avrupa açısından stratejik öneminin her geçen gün büyüdüğünün bilincindeydiler. Haritaya bir bakmak Türkiye’nin Avrupa açısından nasıl bir koruma duvarı olduğunu anlamaya yeterliydi. Eğer bu duvar yıkılırsa, Ortadoğu’daki tüm tehlikeler kapımızdaydı. O dönemki sorumlular demokrasi ve İslamın birbirinin antitezi olduğunu düşünmüyordu. Gerçekten de nüfusunun çoğu Müslüman olan ve bizimle aynı değerleri paylaşan bir ülkeyi gözümüzde canlandırabiliyorduk. Türkiye İslamcı şeriyat devletinin doğal bir karşıtıydı ve biz Türkiye’yi modernleşme ve Avrupalılaşma yolunda güvenilir şekilde desteklemeliydik. Ancak Avrupa Birliği yıllardır işte tam olarak da bunu gerçekleştiremedi. Bunun sorumlusu da Fransa’yla işbirliği içinde Angela Merkel yönetimindeki Almanya’dır.

Reform hızının yavaşlaması

Türkiye’nin reform hızı AB’den çelişkili ifadeler arttıkça ve Merkel Türkiye’nin olası tam üyelik hedefini fiili olarak ortadan kaldırınca tepkisel olarak yavaşladı. Herkes gayet iyi hatırlayacaktır, Erdoğan’ın ilk yıllarında yani 2002’nin hemen sonrasında Türkiye’de Orta ve Doğa Avrupalı adaylardan geri kalmayan bir reform dinamizmi oluşmuştu. Ancak Almanya’nın katı tutumu ve Merkel’in o dönemki bazı beyanatlarıyla birleşince Türkiye’nin AB’ye uymadığı, farklı bir kültürel çevreye dahil olduğu vs. gibi ifadeleri karşısında, Türk hükümetinden fazla birşey beklenemezdi. Halbuki İslam da Hristiyanlık ve Yahudilik gibi Almanya’ya ve Avrupa’ya aitti. Türkiye’nin katılımına karşı çıkanların tüm argümanları Ortadoğu’daki son gelişmeler ışığında kağıttan bir ev gibi çöktü. Türkiye şu an 2,5 milyon mülteciye ev sahipliği yapıyor, genç bir nüfusu var ve Avrupa çapındaki en yüksek büyüme potansiyelini sahip ülke. Yine de Türkiye’ye mülteci akınını frenlemesi için fevkalade ihtiyaç duyulsa da yarım ağız teklifler yapılıyor. Şansölye’nin Türkiye’ye yaptığı tek kişilik ziyaret kendisinin ve Avrupa’nın nasıl bir Türkiye stratejisi olduğunu sorgulatır türden. Doğrusu ise tüm belirsizlikleri bertaraf etmek olurdu, yani Türkiye’nin katılım perspektifini sorgulanır halden çıkartmak, gerekli reformalar için bir zaman ve önlemler planı oluşturmak ve AB kamuoyunu gerekli şekilde hazırlamak. Kim Türkiye’yi gerçekten etkilemek istiyorsa, bunu ancak güvenilir bir ortak olursa gerçekleştirebilir, sadece görüntüyü kurtaran yarı istekli bir oyuncu olarak değil.

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Hala Türklerin çoğunluğu Avrupa Birliği’ne katılmak istiyor ancak aynı çoğunluk AB tam üyeliğinin bir gün gerçekleşeceğine artık inanmıyor. Bu durumda niye reformaları desteklesinler? AB üyeliği için tüm reformlar gerekli değil belki ama AB’ye gerçek anlamda bir hazırlık herşeyi tersyüz edebilir. Çünkü Türkiye’de hala daha birçok şeyin değişmesi gerektiği aşikar. Bizler Avrupalılar olarak dünya siyasetine tesiri olacak birçok meseleyi kendi başımıza çözmüyoruz ya da çözemiyoruz. Bunlardan birisi Sovyetler Birliği sonrasında boşalan alanın geleceği, bu noktada cesaretsizliğimizle etki alanımızı sıfırlamak üzereyiz. Diğer mevzu da Türkiye’dir. Bu noktada ’ödün’ olarak paketlemeye çalıştığımız küçük hediyeler ise işe yaramayacaktır. Bugün ihtiyacımız olan gerçek anlamda bir siyasi cesaret ve stratejik öngörüdür.

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