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Başlık: DIE ERSTEN TLERAZTLLCHEN BEZIEHI;NGEN ZWISCHEL" OEI.İTSCG UND TÜRKEN IM 16. JAHRHUNOERTYazar(lar):DOĞANAY, Sabriye Cilt: 37 Sayı: 1 DOI: 10.1501/Vetfak_0000002198 Yayın Tarihi: 1990 PDF

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A. O. Veı. Fak. Derg.

37 (1): 46-55, ı990

DIE ERSTEN TlERAZTLlCHEN BEZIEHı;NGE~ ZWISCHEl" OEı.iTSCG UND TÜRKEN IM 16. JAHRHUNOERT*

Sabriye Doğanay**

Türklerle Almanlar Arasındaki 16. Yüzyıl'm tık Veteriner Hekimli~i İlişkileri Özet: Bu çalişmada çok eski ve kökIii bir tarihe dayanan, Türk

ve Alman Veteriner Hekimlik ilişkilerinin tarihsel aÇıdan

bulabildi-ğimiz ilk kaynakları incelenmiştir. Bu ilişkiler tarihin akışı içerisinde

bazen azalmış bazende sık ve çok yönlü olarak gelişmiştir. Bilimsel ve

ekonomik alandaki iş birliğinin gelişmesi ise her iki ülkede derin etkiler meydana getirmiştir. İki ülke arasmda bilimsel alandaki hu gelişmelerde

Veteriner Hekimlerde karşılikli olarak (inemli rol oynan1lşlardır.

Bu aÇıdan baktlmca Türk-.-Alman Veteriner Hekimliği ilişkilerine

ait ilk belgenin günümüzden 400 yt! öncesine dayandığı görülür. Bu

belge ortaçağm en tal1/nl111şAlman at hekimi MARTIN BÖHME'nin

(1559-

ı

636)

ı

6

ı

8 yi/ma ait olan "A t Hekimliğinin Değerli Bir Eseri"

adlı yapilldu'.

BÖHME bu eserinde Osmanliların Macaristan'a akıııları sırasmda

16. yüzyılm sonlarına doğru 1582 yi/mda Erla şehri yakmlarlnda

(şim-diki ismiyle Eger de) Türkler'e esir düşüp İstanhul'a getirildiğini ve

orada

ı

584'den

ı

585 ytlma kadar esir olarak Şef Askeri Veteriner

Hekim Baytarbaşı MVSTAFA'nm yanlılda çok değerli at

tedavime-totlarmı öğrendiğini yazmaktadır.

Yapıtmda bu metotları bildirerek gunumuze kadar iletmektedir.

Özellikle de eserinde vurgulayarak "at tedavisi üzerinde ne öğrendiysem İstanbul'da Nalbantbaşı M USTAFA'11ln yanmda öğrendim ve bu değerli

sanatı da bana o öğretti" diye yazmaktadir.

* Überarbeitete Fassung eines an 30. Mai bis 3. Juni 1984 beim 19. Internationalan Synposiun über Geschichte der Veterinar medizin in Pula (Yugosla wien) gehaltenen Vortrages .

•.• Doç. Dr., A.Ü. Veteriner Fakültesi, Veteriner Hekimliği tarihi ve Deontoloji Bilim Dalı.

(2)

16, YÜZYII_IN iLK VETERİNER HEKİMLİGi İLİŞKİLERİ 47

BÖH M E eserinde ilaveten Türkler'den ôifrendiği reçete/erden de

O"rnekler vermektedir. Örnek olarak "Türk metotlarına gO"re bir atm

kırmm renge boyanması nasıl o/ur kulla11l/aeak maddeler"dir.

Zusammenfassung: Die vielseitigen und engen Beziehung zwisehen

dem türkischen und dem deutsehen Vo/k haben /ange Geschichte, und sie gewannen besonders zur Zeit des Osmanisehen Reiehes an Bedeutung. Sowoh/ herder Entwiek/ung wirtsehaftlieher, als aueh wissensehaftlieher Kontakte der heiden VO"IkerIwben Tierarzte eine wiehtige Rolle gespielt. Vom Stand der Tierheilkunde in der Türkei vor 400 Jahren haben

wir ein Zeugnis eines frühen deutsehen Ross-Arztes: MARTIN BÖ H M E

(1559- i636). Er wurde Ende des 16. Jalırhunderts in Jahre 1582 hei

Erle, dem heutigen Eger, in Ungarn von den Türken gefangen genommen und lernte als Gefangener in Istanbul (1584- 1585) bei dem Chef der

Militartierarzte, dem Kurschmied MUSTAFA, wertvolle türkische

Behandlungsmethoden kranker PJerde kennen. BÖHME ,mgte, dass er

ilm vieles sehen und eıjahren liess: "A/so dass iehs ihm rühmlieh

naeh-gedeneken muss / dass ieh das meiste / und vornehmste dieser Kunst

daselbsten vor mir hracht". Ferner besehreibt er ein türkisehes Rezept:

"Verzeiehniss / Wie man ein Ross aujj Türekiseh soll rolzt farben".

Einleitung

Zwisehen Deutsehland und Türkei bestehen seit Iangem Kantakte,

die entspreehend dem Lauf der Gesehiehte mal enger, mal weniger

intensiv gewesen sİnd. Sie gewannen zur Zeİt des Osmanischen

Reie-hes and Bedeutung. Sawahl bei der Entwieklung wirtsehaftlieher,

als aueh wissensehaftlicher Beziehungen der beiden Yölker haben

Tierarzte cine wiehtige Ralle gespielt.

Naehdem die Osmannen zu Beginn des 14. Jahrhunders in

Klei-nasien Fuss gefasst hatten, war ihre Gesehiehte dureh eine

ununterb-raehene Serie von Kriegen gekennzeiehnet. Krieg war der

Normal-zustand. Bis zur Nitte des 16. Jahrhunderts erfolgte in raseher Folge

ein glanzender Aufstieg und die Eroberung weiterer zum Tcil

hoeh-kultivierter. Gebiete. Die Osmannan verstanden es, die Kentnİsse

der untcrworfenen Völker für ihre Kriegsziele nutzbar zu machen.

Dann begann unter dauemden Kapfen um die Erhaltung des

Eraberten der allmahliche Abstieg des Reiehes. Für friedliche

Ent-wiehlung des Landes in kultureller Hinsieht war eigcntlieh niemals

(3)

HI SABRİ YE DO(;ANA ':

So war es ganz selbsversUidlich, dass sich fie türkische

Veterinar-medizin ausschliesslich aus der Armee heraus und nur für fie Zweche

der Armee entwickelte. (Thieme, 1922; Dinçer, 1975)

Die ersten Urkunden über tierarztliche Tatigkeiten in der türkis.

schen Armee stamınen aus dem Jahre 1329. Darin werden

Fahnensch-miede erwahnt, die kranke pferde behandcln. Eine Anknüpfung an die

medizinischen und veterinarmedizinischen Lehren des A1tertums und

im besonderen an die yon den byzantinischen Kaisern gesaml11elten

tierarztlichen Werke hat nicht stattgefunden.

Die türkische Tierheilkinda jener Zeit entstandt aus reiner Empirie,

ausgehen vom Schmiedehandwerk. Diese Periode dcr Tierheilkunde

dauerte bis zum 19. Jahrhundert. Im Laufe dicser Zeit scheinen sich

diejenigen Hufschmiede herausgehoben zu haben, die sich in der

Behandlung von kranken Tieren als besonders geschickt erwiesen

haben. Wahrend es also allein beim Heer eine tierarzt1iche

Versorg-ung gab, musste sich die ZivilbevölkerVersorg-ung mit Kurpfuschern behelfen

oder ihre kranken Tierc selbst behandcln. (Thieme, 1922)

Was die Berufsbezeichnung des Tierartztes anbelangt, so ist seit

Anfang des 14. Jahrhunderts in der Reiterei der "Na/hant-Baytar"

das ist der" Hu/sclımied- Tierarzt" nachgewiesen. Daraus etltwickeltcn

sich die Titel "Baytarbaşı" das heisst soyiel wie "Haupttierarzt" und

"Nalbantbaşı" gleich "Hauptsclımied". Das Wort "Baytar" blieb in

der türkischen Sprache erhalten. (Dilgimen, 1947; Froehner, 1968;

Erk, 1978)

Über die altere türkische Veterinarlitaratur ist wenig bekannt.

Es ist aber sicher, dass man das arabische Schrifttum gekannt und

genutz hat. Diese Literatur wurde meist aus arabischen und

persis-che n Handschriften von unbekannten Autoren übersetzt, wobei sie

oft Aberglauben und eigene Auslegung hinzufügten. Edhem, 1933

Bekman, 1940; Dilgimen, 1947 sowie Erk und Dinçer haben eine

türkische Handschrift eine "Baytarname" aus dem i5. und 16.

Jahr-hundert über das Pferas und seinc Krankheiten nachgewiesen. (Edhem,

F.u. Stchoukine, 1. 1933; Bekmann, 1940; Dilgimen, 1947; Erk u.

Dinçer, 1967; Dinçer, 1974; Dinçer, 1980).

Die gegenseitigen tierarztlichen Beziehungen zwischen Türken

und Deutsehen gehen dem heutigen Stand der Forschung auf die

(4)

Jahr-16. YÜZYıLıN İLK VETERİNER HEKiMLİGj iliŞKİLERİ 49

hunderts zurüek. Es war MARTIN BÖHME (1559-1636), der in

seinem Werk "Eİn Neu Bueh von bewerten Ross-Artzeneyen" aus

dem Jahre 1618 (Abb. 1) besehrieben hat, was er İn der Türkeİ gelernt

Abb. i. Tit('.\scitc ''["in Neu Burh von bewehrter Ross-Artzcncycn" von Martin Böhme, 1618.

hatte. In den Türkenkrİegen (1578-1584 und 1588-1596) wurde

BÖHME als Fahnensehmİed beİın Regiementsstab der sehwarzen

deutsehen Reiter under Oberst von KOLLONlTSCH beİ Erla İm

Egertal İn Ungarn (Abb. 2) von den Türken gefangen genommen.

(Böhme, 1618; Ott, 1933) Im Janre 1893 war Erla als ErIau (oder Eger) im Erlautal bekannL (Abb. 3) Das heutİge Eger liegt nördlich der The-iss, östlieh von Budapest und darf nieht mit dem Eger İn der

Tsehee-hoslowakei verweehselt werden. (Abb. 4) (Nereator AttIas, 1595;

Andrees HandatIas

Auflage, 1893; L. Toth; Dierske Weltatlas,

1982/83) Daraufhİn verbraehte MARTIN BÖHME knapp zweİ

Jahre von Anfang 1584 bİs Ende 1585 İn Istanbul beİ Kursehmied

(5)

"Huf-50 SABRİYE DOGANA Y

Abb. 2. Kartcnausschl1itt, MERCATOR-ATLAS, 1595 (Erla, Ungarn).

Abb. 3. Kartcnausschnitt, ANDREAS-HANDA TLAS, 3. Auf!., ı893, S. 45-46 (Erlau / Egcr, Ungarn).

(6)

16. YÜZYılıN iLK VETERiNER HEKiMLİGf iLiŞKİ!.-ERİ 51

Abb. 4. Kartenausschnitt, DlERCKES WEL TATLAS, 1982/83, S. 49 (Eger, üngarn).

schmied-Tierarzt" war. Dabei hat BÖHME wertvoIle Einblicke in

türkische Behandlungsmethoden kranker Pferde gewonnen, die. er

in seimem Werk berücksichtig hat. (Böhme,

ı

618; Hering,

ı

863;

Rieck,

ı

9

ı

3; Doğanay,

ı

986)

In seiınem Buch erzühlte er, dass MISTAFA ihm vielsonderliche

St~cke sehen und erfahrcn liess. "Als ich mich aber nicht recht

var-gesehen / bin iclı var Er/a geJangen und bis gen Caııstantinapel

geJiing-lich geJühret. Auch einem Herm daselbsten / Mustapha genandt / zu

theile worden: Bey welchem ich zwey gantzer Jahre lang JünJJzehen

PJund £iseli / an den Füsse tragen: am Wal!e karren / und arbeiten /

und doch daneben / der Rosse pJlegen / und Warteıı müssen. Es ist

mil' auch dieser Herr / durch meine unverdrassens Dienste alsa

zuget-han worden / da~~ser mil' viel sonderliche Stücke sehen und eıfahren

lassen: Alsa dass ichs ihm rühmliclı nachgedencken muss / dass ic/ı das

meiste / und vomehmste dieser Kunst daselbsten var mil' bracht."

(Abb. 5,6)

Ferner bcschreibt er ein türkisches Rezept "Verzeichniss / wie

(7)

52 SABRtYE DOGANA Y

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Abb. 5. S. (o) iiiii, "Gefangenschdı in dcr lürkei" aus MARTIN BÖHME, [in Ncu Such von bewehrtcr Hoss-Artzer.eyen, ıiiı8.

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Abb. 6. (o) v, "Gefangenschaft İn der Türkei" aus MARTIN BÖHME, Lin Neu Such von bewehrter Ross-Artzcncycn, ı618.

(8)

160 YÜZYıLıN İLK VETERİNER HEKİMLİCİ İLİŞKiLERİ 53

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~,a.

Abbo 7. So i 38 ..ı:'9, "Wie man cin Ross auffTürckisch salı roıh Farben" aus MARTIN BÖHME. Fin Ncu Buch voıı bCol'chrler Ross-Artıencycn, ı6180

Erstlich salı man nehmen Alaun / die mit Wasser kochen / und

die Me/ın mit ausswaschen und die Schwanze / Wo man es aber auff

dem halben Leibe förben \Viii/ so ferne muss man esıvaschen / damach

salı man nehmen: 2 Loth der braunen Pre(ilgen / 4 Loth Gummi / 6

Loth Gallöpllel/ Eins gute Hand vol! grüne Welsche Nussclıalen /

Dieses alles mit zwey Sıübichen Wasser zwo Slunden lang gar ıvolıi

kochen lassen / W(ijem es aher einkochet / so geuss ein wenig Wasser

darauff / dass ohngejehr ein Stübichen drauff hleibe. Damach soll

man nehmen drey Pfund Türckische Farbe / und das gekoclıte

Prefil-genwasser daral/jI giessen / in einen Kessel ge than / und dar geıvirckeı / dass es wie eiıı Teig wird / und salı das Ross darmit jorbeıı / und wohl hieinreihen / das ist desto hesser / und damach die SchlVönze und Me/11ls mit Tüchern gar wohl verhinden / wenn man aber will das Ross am

halben Leibe förben / Nimb iO Pfund A laun / 6 Pfund Prefilgen / 12

Pfund GalMpffel/ 6 Pfund Gummi /2 Hand vol! Welsche Nusschalen /

und ı-venn man die Farbe mischet / salı man "ier Ochsengallen darunter

(9)

SABRİYE DOCANA Y

Einen Kurzen Überblick über die Biographie des MA RT/N BÖH M E:

BÖHME wurde i559 in Sehleisien geboren. In den Jahren

1574-1578 lernte er in den NicderIanden bei seinem Lehrmeister dem

Reit-Sehmied HANS JAKOP, die Rossarzneikunst. nÖHME blieb dann

7 jahre beim Obristen CLAUDIO ROSELN (ROSELLN), dem

Festungskommandanten von Szent-endre (St. Andrea). Die Festung

liegt ein wenig nördlieh von Budapest. Dort erhielt er die "Bestallung

einess Fahnensehmiedes unter den sehwarzen Deutsehen Reitern".

Er war von 1584-1585 als Gefangener bei Kursehmied fvtUSTAFA .in IstanbuL. Im Jahre 1586 kaufte ihn ein jude liess ilm auf einer Gal-eere rudern. Dann wurde er nach Afrika versehlagen. Mit Hilfe seiner

türkischen und ungarisehen Spraehkenntnisse gelangte cr wieder

zu seinen sehwarzen Deutsehen Reitern.

im jahre i587 hat er in dcr grossen Sehlaeht bei Kaniseha

mit-gekampft, in der die Türken eine sehwerc Niederlage erliHen. Dicses

Treffen wurde von den Landskneehten als Sehlaeht bei Six bezejehnet.

Kurfürst CHRISTIAN 1. von Saehsen fand Gefallen an BÖHME.

Er beauftragte VESPASJAN von REINSPERG bei Gelegenheit

eİnes Transportes Türkischer Pferde aus Ungarn, MARTIN BÖHME

zubewegen, als Reitsehmied an den Kursiiehsİsehen Hof zu kommen.

Gern folgte dİeser dem Rufe. Er war von 1589-1591 in Dresden. Im

Jahre 1592 holte ihn danıı der Graf JOHANN CASIMIR zu LYNAR

von Dresden naeh Berlin.

Jn seİnem Bueh "Ein Neu Buch von bewerfer Ross-Artzeneyen"

aus dem jahre 1618 ist er als Churfürstlieh-Brandenburgiseher

bes-talter Rassarzt bezeiehnet.

Er starb am LO. November 1636

(Böhme, 1618, Hering, 1863; Eiehbaum, 1885; Rieek, 1913;

OH, 1939).

•Quellemerzeichni~

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Şekil

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Abb. 2. Kartcnausschl1itt, MERCATOR-ATLAS, 1595 (Erla, Ungarn).
Abb. 4. Kartenausschnitt, DlERCKES WEL TATLAS, 1982/83, S. 49 (Eger, üngarn).
Abbo 7. So i 38 .. ı:'9, &#34;Wie man cin Ross auffTürckisch salı roıh Farben&#34; aus MARTIN BÖHME

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